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Verlorenes Vertrauen Vorstand der Israeltischen Gemeinde tritt geschlossen zurück

Der Vorstand glaubt, dass die Gemeinde wegen Turbulenzen rund um die Sicherheitsmassnahmen das Vertrauen verloren habe.

Der Rücktritt eines Vorstandsmitglieds vor wenigen Tagen brachte den Vorstand der Israelitischen Gemeinde Basel (IGB) in eine schwierige Lage. Denn es war bereits der vierte Rücktritt eines Vorstandsmitglieds in Folge. Dermassen dezimiert sei der Vorstand nicht mehr funktionstüchtig, erklärt der Präsident Guy Rueff. «In der Gemeinde fand sich nur eine Person, die bereit gewesen wäre, im Vorstand mitzuarbeiten». Offensichtlich habe die Gemeinde das Vertrauen in den Vorstand verloren.

Hohe Sicherheitskosten brechen dem Vorstand das Genick

Der Grund für den Vertrauensverlust sieht der Präsident in den Turbulenzen der letzten Jahre rund um die erhöhten Sicherheitsmassnahmen. Aus Angst vor Terroranschlägen hat die jüdische Gemeinde vor einigen Jahren damit angefangen, die Synagoge stärker zu bewachen.

Dieses zusätzliche Sicherheitsaufgebot schlägt jedoch mit über einer halben Million Franken jährlich zu Buche. Wegen der hohen Kosten rutschte die Gemeinde in die roten Zahlen. Aus diesem Grund setzte sich der Vorstand dafür ein, dass die Stadt sich an den Sicherheitskosten beteilige. Davon wollten Parlament und Regierung bis vor Kurzem jedoch nichts wissen.

Audio
Vorstand tritt geschlossen zurück
aus Regionaljournal Basel Baselland vom 21.08.2018.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 59 Sekunden.

Erst vor wenigen Tagen erklärte sich der Regierungsrat dazu bereit, die jüdische Gemeinde zu unterstützen und Polizisten bei der Bewachung der Synagoge einzusetzen Doch dieser Entscheid habe nicht gereicht, um das Vertrauen der Israelitischen Gemeinde zurückzugewinnen, sagt Rueff.

Im November kommt es deshalb zu Neuwahlen, bei welchen sowohl ein neuer Vorstand, als auch ein neuer Präsident gewählt wird. Rueff sagte, er sei gerne bereit, sein Amt im Herbst vorzeitig abzugeben. Allerdings: «Ich würde mich zur Not nochmals zur Wahl stellen, sollte sich wider Erwarten kein guter Nachfolger finden», sagt Rueff.

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