Ein Hörer des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso» stutzte, als er folgenden Satz auf der Rückseite des Desinfektionsmittels Septoclean von Verfora las: «Schützt vor ansteckenden Krankheiten, die durch Bakterien, behüllte Viren (z.B. Influenza-Viren, HBV, HCV, HIV) übertragen werden.» Komisch, dachte sich der Hörer: Wie soll ein Desinfektionsmittel vor Aids respektive HIV schützen? Aids wird doch nicht wie Corona über Tröpfchen, sondern über Blut oder ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen.
«Espresso» fragt beim Unternehmen Galenica nach, zu welchem die Herstellerfirma Verfora gehört. Galenica-Mediensprecher Patrick Fehlmann kann die Verwirrung nachvollziehen, sagt aber: «Septoclean ist nicht nur für den Privatgebrauch zur Händedesinfektion zugelassen, sondern auch zur Oberflächen-Desinfektion beispielsweise in Arztpraxen, um blutverschmierte Oberflächen zu desinfizieren.» Daher mache der Hinweis durchaus Sinn, dass dabei auch HI-Viren abgetötet würden. Zudem sei dieser Hinweis branchenüblich und auch auf Produkten anderer Hersteller zu finden.
Hinweis soll verständlicher formuliert werden
Trotzdem sei man für diese Rückmeldung dankbar und werde den Hinweis nochmals anschauen: «Wir überprüfen, ob wir diesen Satz auf dem Fläschchen in Zukunft verständlicher formulieren können.»
«Espresso» bittet auch das zuständige Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (LSVW) des Kantons Freiburg um eine Einschätzung. Dort heisst es nach ersten Abklärungen, man wolle das besagte Desinfektionsmittel bezüglich seiner Zulassung genauer überprüfen. Zudem schreibt das LSVW, dass die Biozid-Produkteverordnung vorschreibe, dass die Etikette eines solchen Produkts nicht irreführend sein dürfe.