Am «Eidgenössischen» in Zug wird die weltweit grösste temporäre Tribüne aufgebaut. Sie soll für 56’500 Personen Platz bieten. Der offizielle Ticketverkauf startet erst im Laufe des Monats Mai. Thomas Huwyler, Geschäftsführer des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes in Zug, macht sich auf einen Ticket-Run und viele Enttäuschte gefasst.
SRF News: Warum kommen trotz den Mega-Dimensionen nur gerade 4000 bis 5000 Tickets in den freien Verkauf?
Thomas Huwyler: Der grösste Anteil der Tickets (rund 33’000) geben wir dem Eidgenössischen Schwingerverband ab, der sie den Teilverbänden und Clubs weiter gibt. So ist sichergestellt, dass die treuen Schwingfreunde die Möglichkeit haben, ein Ticket zu kaufen. Weitere Tickets sind für Sponsoren, Gabenspender, Ehrengäste, Helfer und die Zuger Bevölkerung reserviert.
Die Nachfrage ist derart gross, dass die Tribünen entgegen ersten Plänen nochmals erweitert wurden.
Den Schwingsport will man einerseits populär machen, auf der anderen Seite kommt die breite Öffentlichkeit kaum an Tickets. Ist das nicht widersprüchlich?
Wer sich für den Schwingsport interessiert, hat auch die Möglichkeit sich während des Jahres bei den verschiedenen Clubs als Helfer oder Unterstützer zu engagieren. Das gibt Kontakte und Möglichkeiten, Tickets auf diesem Weg zu kaufen. Zudem gibt es ja einen öffentlichen Verkauf.
In Estavayer kostete der Zweitagespass für einen gedeckten Tribünenplatz 215 Franken, zuvor in Burgdorf waren es 225 Franken (inkl. ÖV) und jetzt in Zug sind es 245 Franken, ebenfalls inklusive ÖV. Warum sind die Tickets in Zug teurer geworden?
Ich widerspreche, Zug ist nicht teurer. Basispreis ist derjenige von Estavayer plus den ÖV-Anteil. Wir haben aber nicht die ganzen ÖV-Kosten auf die Tickets aufgerechnet. Die Fest-Organisation muss ca. eine halbe Million Franken der ÖV-Kosten übernehmen.
Es ist immer wieder ein Ärgernis für Schwingfans, dass die Tribünenplätze der Sponsoren frei bleiben. Nimmt das Zuger OK da Einfluss?
Unsere Sponsoren haben Anrecht auf eine gewisse Anzahl Tickets. Wir nehmen keinen Einfluss darauf, wen die Sponsoren als Gäste einladen. Wir gehen aber davon aus, dass Gäste oder Kunden eingeladen werden, die Interesse haben. Es ist aber auch so, dass selbst ein Schwingfan kaum während den zwei Tagen nonstop auf der Tribüne sitzt.
Im Laufe des Monats Mai geht der Ticketvorverkauf los. Machen Sie sich auf einen Run und viele Enttäuschte gefasst?
Ja, wir wissen von den Vorgängerorganisationen, dass die Post abgehen wird. Das ist wie bei einem Rolling Stones Konzert. Es wird viele Leute geben, die kein Ticket mehr kriegen. Wir werden die Anfragen bearbeiten, erklären, aber mehr können wir auch nicht machen.
Das Gespräch führte Karin Portmann.