Der Steinkrebs gilt als stark gefährdet. Ab Herbst 2020 soll im Einzugsgebiet der Urnäsch eine sich selbst erhaltende Steinkrebspopulation durch Wiederansiedlung aufgebaut werden. Das Projekt wird vom Bund unterstützt.
Aus der «Schwarz» im Kanton AI
Die Steinkrebse zur Wiederansiedlung werden seit 2017 in der Aufzuchtstation Mehlersweid aufgezogen. Die Elterntiere wurden ursprünglich aus einer Steinkrebspopulation der «Schwarz» im Kanton Appenzell Innerrhoden entnommen.
Steinkrebse unter Druck
Steinkrebse zählen auch im Appenzellerland zu den einheimischen Arten. Generell ist zu den hiesigen Steinkrebspopulationen wenig bekannt. Diverse Beispiele haben gezeigt, wie schnell Flusskrebspopulationen - und mit ihnen deren stark angepasste genetische Vielfalt - ausgelöscht werden können.
Wir haben gemerkt, dass es gar nicht so viel braucht, bis die noch bestehenden Bestände ausgelöscht sind.
Zerstörte Lebensräume, Gewässerverschmutzungen, invasives Verhalten der eingeführten Arten sowie die Krebspest sind dafür ursächlich.
Der Bund schreibt vor
Gemäss Bundesgesetz über die Fischerei sorgen die Kantone dafür, dass die natürliche Artenvielfalt der Fische, Krebse und Fischnährtiere erhalten bleibt. Mit dem fünfjährigen Pilotprojekt «Steinkrebse Appenzellerland» machen die beiden Appenzeller Kantone einen ersten Schritt zum Schutz und zur Förderung der Appenzeller Steinkrebse.
Die Projektverantwortung liegt bei den beiden Kantonen Appenzell Inner- und Ausserrhoden, in enger Zusammenarbeit mit dem Ökobüro Ecqua und der Flusskrebsstation Mehlersweid. Fachliche sowie teilweise personelle Unterstützung erhält das Projekt durch das «Amt für Natur, Jagd und Fischerei» des Kantons St. Gallen, das «Amt für Raum und Wald» Appenzell Ausserrhoden sowie den «WWF St. Gallen–Appenzell–Thurgau».