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«Ich rechne mit einer Lösung bis Ostern», Christian Cebulj
Aus Regionaljournal Graubünden vom 18.03.2019. Bild: SRF
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Vor der Bischofswahl «Ein Steuermann, der nicht gegen die Zeichen der Zeit rudert»

Wann das 24-köpfige Churer Domkapitel einen neuen Bischof für das Bistum wählt, ist offen. Klar ist, dass die Amtszeit von Bischof Vitus Huonder an Ostern endet. Christian Cebulj ist Rektor der Theologischen Hochschule in Chur. Er kennt das Wahlprozedere und die verschlungenen Wege der katholischen Kirche, bis ein neuer Bischof gewählt ist.

Christian Cebulj

Rektor Theologischen Hochschule Chur

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Seit 2015 ist Christian Cebulj Rektor der Theologischen Hochschule in Chur. Seit 2008 leitet er den Lehrstuhl für Religionspädagogik und Katechetik. Cebulj hat Jahrgang 1964 und stammt aus Kaufbeuren im Allgäu. Er habilitierte im Fach Religionspädagogik an der Universität Mainz.

SRF News: Trügt der Eindruck oder ist es vor dieser Bischofswahl gegen aussen eher ruhig?

Christian Cebulj: An der Oberfläche ist es tatsächlich ruhig. Aber unter der kirchlichen Oberfläche und an der Basis wird operativ hektisch überlegt und diskutiert. Es gibt Podien und Veranstaltungen. Dabei ist zu sagen, die Situation ist im Vergleich zu der Haas-Ära zur Zeit wesentlich unpolitischer.

Was läuft denn nun hinter den Kulissen, was muss gemacht werden, bis ein neuer Bischof gewählt werden kann?

Es laufen zur Zeit die offiziellen Befragungsverfahren des Nuntius (Anm. d. Red.: quasi Botschafter des Papstes in der Schweiz). Seine Aufgabe ist es, geeignete Kandidaten nach Rom zu melden. Das macht er nun seit einigen Wochen. Er befragt viele beteiligte Priester, Diakone, Pastoralassistenten oder Dekane.

Haben sie auch einen Brief erhalten?

Als Rektor der Hochschule bin ich auch befragt worden, ja. Wie ich das bis jetzt sehe, läuft das Verfahren sehr breit abgestützt und transparent. Alle Befragten hegen ja die Hoffnung, dass die kompetentesten Namen nach Rom kommen und eine gute Dreierliste wieder zurückkommt.

Wie ich das bis jetzt sehe, läuft das Verfahren sehr breit abgestützt und transparent.

Daraus soll dann ein zukunftsorientierter Oberhirte für das Bistum Chur gewählt werden.

Mit was rechen Sie, wann wird gewählt, wann steht die neue Lösung für das Bistum?

Ich rechne damit, dass es nach Ostern eine Lösung gibt. Möglich ist eine Lösung auf Dauer, durch einen Gewählten neuen Bischof, denkbar ist auch eine Übergangslösung mit einem Administrator. Für mich ist wichtig, dass es einen Steuermann gibt an Bord des Bistums, der die Stürme der Zeit kennt. Er muss die Pluralität in der Gesellschaft akzeptieren und nicht dagegen rudern. Er sollte keine Angst haben, die Nase in den Wind zu halten und auch noch den Geschmack der Fische kennen, die er angeln soll. Das ist schliesslich seine Aufgabe, Menschenfischer zu sein.

Das Gespräch führte Silvio Liechti.

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