- Die Fraktion SP/WettiGrüen des Wettinger Einwohnerrates hat den Gemeinderat in einem Postulat dazu aufgefordert, den Klimanotstand auszurufen.
- Im Einwohnerrat hat das Postulat gestern Abend für Diskussionen gesorgt – der Rat stimmte schlussendlich zu, mit 22 JA zu 15 Nein Stimmen.
- Der Wettinger Gemeinderat muss nun mögliche Massnahmen prüfen.
Vor dem Ratssaal standen einige Jugendliche mit Plakaten: «Klimaschutz Gopfridstutz» oder «Handle jetzt oder schwimme später» war darauf zu lesen. Im Saal drinnen, dauerte die ganze Klimadiskussion länger, als im Vorfeld erwartet wurde.
Es sei höchste Zeit etwas zu machen, mahnte die Ratslinke. In einem Postulat hatte sie Massnahmen gegen den Klimawandel gefordert, unter anderem soll der Gemeinderat bei neuen Projekten und Massnahmen jene Variante wählen, die dem Klima am wenigsten schadet und ökologisch am besten verträglich ist.
Alles bloss Wahlkampf?
Für die Kritiker im Einwohnerrat, vor allem CVP und SVP, ist diese Forderung bloss «billiger Wahlkampf» und «warme Luft». Auch ihnen liege das Thema Klimawandel am Herzen, betonten verschiedene Kritiker, ihnen sei aber unklar, was die Gemeinde mit diesem Postulat anfangen soll.
Bei der Abstimmung setzte sich jedoch die Ratslinke durch, mit Hilfe der FDP. 22 Ja zu 15 Nein Stimmen lautete das Resultat. Aber: Was heisst das nun für die Gemeinde Wettingen? Hat sie wirklich den Klimanotstand ausgerufen? Darüber waren sich Gegner und Befürworter uneinig. Der zuständige Gemeinderat Martin Egloff betont: «Nein, Wettingen hat nicht den Klimanotstand ausgerufen. Dies ist nur ein Prüfauftrag, welche Massnahmen wir umsetzen und wie wir sie umsetzen wollen.»