Der Solarzulieferer Meyer Burger baut bis Ende Jahr 250 Stellen ab. Ein Drittel der Arbeitsplätze soll in der Schweiz wegfallen – die meisten davon am Hauptsitz in Thun. Gespart werden sollen nochmals 50 Millionen Franken pro Jahr.
Mit dem Stellenabbau will das Unternehmen nach eigenen Angaben seine Profitabilität erhöhen. Dazu will sich Meyer Burger auf seine Kerntechnologien konzentrieren und künftig flexibler auf kurzfristige Marktveränderungen reagieren können.
Konkret würden die Abteilung für Forschung und Entwicklung, die weltweite Verkaufs- und Serviceorganisation, wie auch gewisse Teile des Produkteportfolios weiter gestrafft.
Etliche Kündigungen
Zum Stellenabbau schreibt Meyer Burger, Kündigungen seien wahrscheinlich für etliche Mitarbeiter nicht zu umgehen. Es finde zunächst ein Konsultationsverfahren mit den Arbeitnehmervertretern statt.
Meyer Burger ist angesichts der Lage in der Solarindustrie schon seit längerem auf Sparkurs: Seit 2011 sei der Personal- und Betriebsaufwand von 330 Millionen auf zuletzt 210 Millionen Franken reduziert worden, heisst es in der Mitteilung. Damit habe das Unternehmen im ersten Halbjahr 2016 erstmals wieder einen Betriebsgewinn (Ebitda) erzielt, nämlich 6,2 Millionen Franken. Der Reinverlust betrug allerdings 25,6 Millionen Franken – nach einem Fehlbetrag von 93 Millionen in der Vorjahresperiode. Der Umsatz erhöhte sich im ersten Halbjahr um drei Viertel auf 217,8 Millionen Franken.
Rote Zahlen seit 2012
Das gesamte Jahr 2015 hatte mit einem Rekordverlust von 169 Millionen geendet. Das war allerdings von Sonderfaktoren geprägt. In der ersten Jahreshälfte 2015 strich das Unternehmen bereits 107 Vollzeitstellen. Schon seit 2012 steckt Meyer Burger in den roten Zahlen fest.