Zwölf Jahre war Christoph Lerch (SP) Regierungsstatthalter des Verwaltungskreises Bern-Mittelland. Diejenigen, die am 13. Juni gewählt werden, stehen vor einer spannenden Aufgabe, sagt er: «Früher war die Autoritätsgläubigkeit grösser.» Heute müsse man die Leute wirklich überzeugen. Das sei nicht immer einfach: «Manchmal beharren die Leute starr auf ihrer eigenen Meinung und sind nicht bereit, andere Meinungen zuzulassen.»
Ich war ein Blitzableiter. Das gehört zum Job.
Dazu komme, dass das Leben immer komplexer werde: «Zwar sagt die Politik bei jedem Entscheid, man müsse einfachere Lösungen finden. In Wahrheit werden die Gesetze aber immer komplizierter», sagt Lerch. Der Grund für diese Entwicklung: «Je mehr Anspruchsgruppen gehört werden wollen, desto mehr müssen wir versuchen, diesen gerecht zu werden.»
Kurz gesagt ist man in diesem Amt auf der Schnittstelle zwischen Kantonsregierung und Gemeinden. «Für diesen Job muss man Menschen mögen», sagt Lerch – man habe mit allerlei Menschen zu tun.
Jetzt macht Lerch Platz für eine neue Person, nach zwölf Jahren tritt er ab. Im Dezember 2021 ist es soweit.
Kampfwahlen in zwei Verwaltungskreisen
Neben Christoph Lerch (Bern-Mittelland) geht auch der Thuner Regierungsstatthalter Marc Fritschi (FDP). In diesen zwei Verwaltungskreisen kommt es also zu Kampfwahlen.
In den anderen acht Verwaltungskreisen erfolgt eine stille Wahl, weil sich bis zum Ablauf der Anmeldefrist nur eine Kandidatin beziehungsweise ein Kandidat angemeldet hat. Die Wahlen erfolgen für die Amtsperiode 2022 – 2025.
In Thun und in Bern-Mittelland wird es also spannend. Im Verwaltungskreis Bern-Mittelland gibt es drei Kandidaturen.
Diese acht Personen kandidieren in Bern-Mittelland und Thun
-
Bild 1 von 8. Claude Grosjean (*1975) wohnt in der Stadt Bern und kandidiert für die Grünliberalen. Er stellt sich im Verwaltungskreis Bern-Mittelland zur Wahl. Bildquelle: ZVG/Claude Grosjean.
-
Bild 2 von 8. Ladina Kirchen (*1970) wohnt in der Stadt Bern und kandidiert für die SP. Sie stellt sich im Verwaltungskreis Bern-Mittelland zur Wahl. Bildquelle: ZVG/Ladina Kirchen.
-
Bild 3 von 8. Tatjana Rothenbühler (*1971) wohnt in Spiegel bei Bern und kandidiert für die FDP. Sie stellt sich im Verwaltungskreis Bern-Mittelland zur Wahl. Bildquelle: ZVG/Tatjana Rothenbühler.
-
Bild 4 von 8. Mathias Berger (*1963) lebt in Thun und kandidiert für die SVP. Er stellt sich im Verwaltungskreis Thun zur Wahl. Bildquelle: ZVG/Mathias Berger.
-
Bild 5 von 8. Stefan Burn (*1970) lebt in Thun und ist ein parteiloser Kandidat. Er stellt sich im Verwaltungskreis Thun zur Wahl. Bildquelle: ZVG/Stefan Burn.
-
Bild 6 von 8. Josua Romano (*1990) lebt in Hünibach und ist ein parteiloser Kandidat. Er stellt sich im Verwaltungskreis Thun zur Wahl. Bildquelle: ZVG/Patric Spahni.
-
Bild 7 von 8. Simone Tschopp (*1984) lebt in Thun und ist eine parteilose Kandidatin. Sie stellt sich im Verwaltungskreis Thun zu Wahl. Bildquelle: ZVG/Andreas Flühmann.
-
Bild 8 von 8. Hannes Zaugg-Graf (*1966) lebt in Uetendorf und kandidiert für die Grünliberalen. Er stellt sich im Verwaltungskreis Thun zu Wahl. Bildquelle: ZVG/Hannes Zaugg-Graf.
«Jeden Entscheid, den man fällt, muss man begründen können. Man muss dafür den Kopf hinhalten können», so Christoph Lerch, der abtritt. Jeder Entschluss will also wohl überlegt sein. «Die wichtigste Eigenschaft im Amt ist Gelassenheit.» Wer diese wohl hat? Die Bernerinnen und Berner treffen ihre Wahl spätestens am 13. Juni.