Evi Allemann (SP), Christine Häsler (Grüne) und Philippe Müller (FDP) heissen die neuen Mitglieder in der Berner Kantonsregierung. Dieser Ausgang der Wahlen ist keine Überraschung.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Einzig spannend waren in den letzten Monaten die Parteiversammlungen von Grünen und FDP. Die Grünen hätten gleich mehrere valable Kandidatinnen und Kandidaten für die Nachfolge von Bildungsdirektor Bernhard Pulver ins Rennen schicken können. Die Partei tat dies aber nicht. Die Berner Oberländerin Christine Häsler war zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Und an der Parteiversammlung der FDP kickte Philippe Müller Nationalrat Christian Wasserfallen aus dem Rennen.
Weil die Ausgangslage so klar war, war der Wahlkampf in den letzten Wochen und Monaten flau; die Wahlbeteiligung mit 29,5 Prozent diesen Sonntag denn auch entsprechend tief.
Schwerer Stand in der Mitte
Kritiker werden jetzt ins Feld führen, offiziell seien immerhin 16 Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl gestanden. Stimmt. Aber: Wegen der beiden wählerstärksten Blöcke, rechts mit SVP, FDP und BDP, links mit SP und Grünen, hatten auch die Mitteparteien rechnerisch kaum eine Chance, einen Sitz in der Regierung zu holen und die Kräfteverhältnisse zu sprengen.
Und auf wessen Kosten hätte die Mitte ihren Sitz denn holen sollen? Zu fest im Sattel sitzt Finanzdirektorin Beatrice Simon (BDP). Bei ihrer «Finanzpolitik der ruhigen Hand» hat die Kassenwartin in den letzten Jahren keine Böcke geschossen und ihre Wiederwahl nicht gefährdet.
Und auch im Lager der erstarkten FDP konnte die Mitte kaum Stimmen holen. FDP-Kandidat Philippe Müller befand sich angesichts des funktionierenden, starken bürgerlichen Bündnisses (SVP, FDP und BDP) in der komfortablen Situation, die Wahl im Schlafwagen absolvieren zu können.
Die Bürgerlichen übten sich in Zurückhaltung.
Und weil die bürgerliche Mehrheit sich in Zurückhaltung übte und kein Wagnis einging, Links-Grün einen Sitz abjagen zu wollen, konnte auch Evi Allemann (SP) diesem Wahlsonntag gelassen entgegenblicken.
Für ihre Zukunft als Berufspolitikerin hat die SP denn auch frühzeitig gesorgt. Evi Allemann hätte nämlich spätestens 2019 auf Jobsuche gehen müssen. Die parteiinterne Amtszeitbeschränkung hätte eine erneute Kandidatur bei den Nationalratswahlen nicht zugelassen.
Die Wahl von Evi Allemann (SP), Christine Häsler (Grüne) und Philippe Müller (FDP) ist daher die logische Folge und alles andere als eine Überraschung.
(SRF 1, Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr; liec;pret)