«Kann man einen Kanton nach wirtschaftlichen Prinzipien führen?», fragten wir Pierre Alain Schnegg auf dem Prüfstand. Er findet, ja:
Mit seiner Wahl vor gut anderthalb Jahren ermöglichte Pierre Alain Schnegg die bürgerliche Wende in der Berner Regierung. Der SVP-Regierungsrat ist durch umstrittene Sparmassnahmen im Sozialbereich und durch sein Streben nach mehr Effizienz und Wirtschaftlichkeit zum Star der Rechten und zum Feindbild der Linken geworden. Der 55-jährige Gesundheits- und Fürsorgedirektor geht unbeirrt seinen Weg und stösst dabei manchmal gar eigene Parteikollegen vor den Kopf.
So zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Spital Zweisimmen. Schnegg verweigerte dem defizitären Betrieb kantonale Gelder und überlegt sich, das Spital an einen anderen Standort zu verlegen.
Pierre Alain Schnegg ist verheiratet, hat vier erwachsene Kinder und wohnt in Champoz im Berner Jura. Er ist auch Grossvater und gibt die Familie als sein Hobby an. Der 55-Jährige ist seit 2013 Mitglied der SVP und wurde im Jahr darauf gleich ins Kantonsparlament gewählt. Pierre Alain Schnegg ist Mitbegründer zweier Unternehmen im Bau- und im Informatikbereich und war Verwaltungsratspräsident des Hôpital du Jura bernois und der im Abfallwesen tätigen Celtor SA.
Der SVP-Regierungsrat gilt als wiedergewählt – trotz der Konkurrenz um den garantierten Jura-Sitz durch SP-Kandidat Christophe Gagnebin. Schnegg wird im Rest des Kantons Bern so viele Stimmen machen, dass er auch gewählt ist, wenn Gagnebin im Berner Jura besser abschneidet. Eine Jura-Stimme ist laut Verfassung etwa 20 mal mehr wert als eine Stimme aus dem Rest des Kantons.