Die Resultate des ersten Wahlganges der Staatsratswahlen sind wenig überraschend. Das beste Wahlresultat erzielte erwartungsgemäss der amtierende Staatsrat Roberto Schmidt von der CSP. Auf Rang 2 schaffte es Staatsratspräsident Christophe Darbellay von der CVP.
SP-Nationalrat Mathias Reynard landete auf dem guten dritten Platz. Er konnte rund 1300 Stimmen mehr holen als der amtierende FDP-Staatsrat Frédéric Favre. Sie alle gehen mit guten Wahlchancen in den zweiten Wahlgang in drei Wochen.
Wer holt den letzten Sitz?
Spannend wird dann, wer es auf Rang 5 schaffen wird – und somit den letzten freien Sitz ergattert. Die SVP will mit Nationalrat Franz Ruppen zurück in die Regierung. Er will den Sitz, den Oskar Freysinger vor vier Jahren an die FDP verloren hat, zurückerobern und gleichzeitig für das deutschsprachige Oberwallis den zweiten Sitz in der Regierung sichern. Beim ersten Wahlgang fehlten ihm knapp 720 Stimmen auf den fünftplatzierten Serge Gaudin von der CVP Unterwallis.
Politneuling Gaudin will zusammen mit den amtierenden Staatsräten Roberto Schmidt und Christophe Darbellay die drei Sitze der C-Parteien in der Walliser Regierung sichern. Ob er dies schaffen wird, ist offen, denn die C-Parteien hatten bei den letzten eidgenössischen Wahlen einen Wähleranteil von gerade mal 35 Prozent.
Vielleicht gibt es eine neue Zauberformel
Deshalb sind viele Wähler der Minderheitsparteien der Ansicht, dass die C-Parteien mit drei Sitzen in der Regierung übervertreten sind und wünschen sich eine neue Walliser Zauberformel, nämlich 2:1:1:1. Das heisst zwei Sitze für die C-Parteien und je ein Sitz für die FDP, SP und SVP.
Dies könnte der SVP zugutekommen. Ein Trumpf im Ärmel von Franz Ruppen ist auch, dass er als einziger Kandidat den zweiten Oberwalliser Sitz sichern kann. Bisher waren immer mindestens zwei deutschsprachige Vertreter in der Walliser Kantonsregierung. Ob das auch in Zukunft der Fall sein wird, entscheiden die Walliserinnen und Walliser am 28. März im zweiten Wahlgang.