Es sei sein persönlicher Entscheid gewesen, teilt Albert Studer am späten Dienstagabend mit, nachdem er sich mit seiner Partei beraten hat. Und SVP-Präsident Walter Wobmann fügt an: «Das ist ein Entscheid, den es zu respektieren gilt».
Albert Studer ist als Hägendörfer Gemeindepräsident angetreten, für die SVP zum ersten Mal einen Regierungssitz zu holen. Nun gibt er auf. «Der Bekanntheitsgrad ist trotz aller Bemühungen noch zu klein», analysiert Studer. Weiter weg von Hägendorf hätten ihm einfach zu viele Stimmen gefehlt. Studer erzielte am Sonntag das drittschlechteste Resultat aller neun Kandidaten.
Studer will später nochmals antreten
Der Entscheid, sich zurückzuziehen, sei ihm schwer gefallen, meint Albert Studer zum Regionaljournal. Jetzt wolle er seine Bekanntheit steigern und zum Beispiel das Amt des Kantonsratspräsidenten übernehmen, um dann später erneut zu Regierungsratswahlen anzutreten.
Ohne Unterstützung von anderen Parteien sei es für einen SVP-Kandidaten im Kanton Solothurn nach wie vor schwierig, in die Regierung gewählt zu werden, resümiert Studer. Und Unterstützung hätte er auch im 2. Wahlgang nicht erhalten. So hat die FDP etwas früher am Dienstagabend entschieden, nur für sich selber zu schauen und keine Päckli mit anderen Parteien zu schnüren. Der Entscheid fiel an der FDP-Delegiertenversammlung mit 134:1 fast einstimmig.
SVP-Präsident Walter Wobmann bedauert die Haltung der FDP. Offiziell gibt die SVP zwar keine Wahlempfehlung ab. Wobmann gibt aber klar seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Rückzug der SVP jetzt den anderen Bürgerlichen nütze, damit die Solothurner Regierung nicht rot-grün werde.
4 Kandidaten kämpfen um 3 Sitze
Mit Albert Studer (SVP), Andreas Bühlmann (SP) und Hugo Ruf (Parteilos) verzichten nun also die drei am schlechtesten platzierten Regierungsratskandidaten auf den zweiten Wahlgang. Damit kämpfen noch 4 Personen um die 3 offenen Regierungssitze: Brigit Wyss (Grüne), Remo Ankli (FDP), Roland Fürst (CVP) und Roland Heim (CVP).
Während es für Brigit Wyss darum geht, für das links-grüne Lager einen zweiten Sitz zu erobern, geht es für die drei Herren darum, die Sitze ihrer Parteien zu verteidigen. Der zweite Wahlgang findet am am 14. April statt.