Knapp ein Jahr vor den Wahlen für das Solothurner Stadtpräsidium bringen sich die Parteien langsam in Stellung. Nun sind einige Kandidatinnen und Kandidaten bekannt, welche Stadtpräsident Kurt Fluri nach 28 Jahren beerben möchten.
Die Kandidierenden
Der Wahlausschuss der SP will Stefanie Ingold ins Rennen schicken. Die Leiterin der städtischen Oberstufe hat noch kein politisches Amt inne. Jede Familie mit Kindern in der Oberstufe kenne Ingold, sie sei also keine Unbekannte, meint man bei der SP. Die Parteiversammlung muss die Kandidatur Ende September noch gutheissen.
Bei den Grünen interessieren sich zwei Personen für das Amt. Zum einen Laura Gantenbein, Präsidentin der Kantonalpartei und Gemeinderätin. Zum anderen Christoph Schauwecker, Kantonsrat und ebenfalls im Solothurner Gemeinderat. Beide sind noch jung, als Parteipräsidentin und Kantonsrat hat man in der Solothurner Politik aber schon von ihnen gehört. Auch bei den Grünen muss die Parteibasis über die Kandidatur entscheiden, dies im Oktober oder November.
Schon seit Mai bekannt sind die beiden möglichen Kandidaten der FDP , der Partei des amtierenden Stadtpräsidenten. Der eine ist Marco Lupi, Kantonsrat und Gemeinderat, der andere Markus Schüpbach, Direktor der kantonalen Gebäudeversicherung (SGV) und Ersatzgemeinderat. Die Parteiversammlung der FDP bestimmt Ende September ihren Kandidaten.
Wie stehen die Wahlchancen?
Für SP und Grüne wird entscheidend sein, ob sie sich auf eine gemeinsame Kandidatur einigen können. Rot-Grün verfügt im Solothurner Gemeinderat über 14 von 30 Mandaten. Die Wählerbasis scheint also gegeben zu sein – aber nur bei einer Kandidatur, bei der sich die Stimmen nicht verzetteln.
Bei der FDP kommt es darauf an, welcher Kandidat nominiert wird: Der weniger politisch bekannte Schüpbach, der aber das Amt des SGV-Chefs vorweisen kann, oder der politisch erfahrenere Fasnächtler Lupi. Wichtig für die FDP wird zudem das Verhalten der CVP sein. Die zweite grössere bürgerliche Partei im Gemeinderat entscheidet im September, ob sie die FDP unterstützt oder selbst eine Kandidatur anstrebt. Die CVP stellt momentan den Vize-Stadtpräsidenten.
Rund ein Jahr vor der Wahl am 13. Juni 2021 sind also mehrere Namen im Rennen. Klarer wird die Ausgangslage allerdings erst Ende Jahr sein, wenn sich die Parteien auf ein Vorgehen festgelegt haben. Bis zum 26. April 2021 können Kandidaturen für das Solothurner Stadtpräsidium eingereicht werden.