Die Aargauer Grünliberalen (GLP) haben sich in den letzten Jahren ein immer grösseres Stück des Kuchens gesichert. Im Jahr 2009 hat es die GLP ins Aargauer Kantonsparlament geschafft und auf Anhieb fünf Sitze erobert. Drei Jahre später waren es bereits acht Sitze. 2011 haben die Aargauer Grünliberalen dann einen Sitz im Nationalrat übernommen.
2015 wollen die Grünliberalen nun einen zweiten Nationalratssitz erobern. Das ist das Hauptziel. Daneben wollen sie aber auch den Sprung in den Ständerat schaffen.
In den Ring steigt Nationalrat Beat Flach. Seine Kandidatur sei nicht einfach Wahltaktik, damit er vermehrt in den Medien vorkomme und auf Podien sprechen könne, erklärt der Präsident der GLP Aargau, Beat Hiller. Sondern: Die Partei rechnet sich effektiv Wahlchancen aus.
Chancen im zweiten Wahlgang
Eine Chance sieht die GLP im Falle eines zweiten Wahlgangs. Würden dann nämlich die Kandidaten der FDP und SVP erneut antreten, könnte Beat Flach mit den Stimmen von SP- und Grünen-Wählern rechnen, so Hiller. Damit könnte es Flach schaffen, glaubt Hiller.
Wegen des grossen Andrangs zu den Ständeratswahlen gilt ein zweiter Wahlgang als sicher. Mit der GLP steigt bereits die sechste Partei in den Wahlkampf um den freiwerdenden Sitz von Ständerätin Christine Egerszegi (FDP). Für den zweiten Ständeratssitz steht Pascale Bruderer (SP) zur Wiederwahl.
Die Aargauer Kandidaturen für den Ständerat
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Bild 1 von 10Legende: Pascale Bruderer (SP) Die studierte Politologin aus Nussbaumen bei Baden ist seit 2011 im Ständerat – sie kandidiert für eine zweite Amtszeit. Die Familienfrau und selbstständige Unternehmensberaterin ist vor allem bekannt für ihr Engagement im Interesse behinderter Menschen. Bruderer hat Jahrgang 1977. Keystone
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Bild 2 von 10Legende: Philipp Müller (FDP) Der gelernte Gipser und heutige Generalunternehmer aus Reinach will den Sitz seiner Partei im Stöckli verteidigen. Als Parteipräsident der FDP. Die Liberalen Schweiz mit hoher Medienpräsenz hat er gute Chancen. Müller hat Jahrgang 1952, er sitzt seit 2003 im Nationalrat, Parteipräsident ist er seit 2012. Keystone
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Bild 3 von 10Legende: Hansjörg Knecht (SVP) Der 54-jährige Unternehmer aus Leibstadt betreibt eine Mühle und ist seit 2011 im Nationalrat. Er will für die wählerstärkste Partei im Aargau den 2011 an die SP verlorenen Ständeratssitz zurückerobern. Knecht bezeichnet sich selber als «Sachpolitiker». Er ist unter anderem Präsident des Aargauer Hauseigentümerverbandes. Keystone
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Bild 4 von 10Legende: Ruth Humbel-Naef (CVP) Die Gesundheitspolitikerin aus Birmenstorf sieht sich selber in der «Aussenseiter-Rolle». Bereits 2003 kandidierte die 57-jährige Primarlehrerin und Juristin für den Ständerat, scheiterte aber. Sie wurde damals in den Nationalrat gewählt, wo sie heute noch politisiert. Humbel war früher erfolgreiche Orientierungsläuferin. Keystone
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Bild 5 von 10Legende: Bernhard Guhl (BDP) Nationalrat Bernhard Guhl will ins Stöckli. Der im Thurgau aufgewachsene Politiker bezeichnet sich unterdessen als typischen Aargauer. Guhl ist Elektroingenieur HTL, er hat Jahrgang 1972. Sein Hobby ist die Imkerei. Keystone
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Bild 6 von 10Legende: Beat Flach (GLP) Der Jurist mit Jahrgang 1965 hat es 2011 auf Anhieb für die Grünliberalen in den Nationalrat geschafft. Zuvor sass er vom März 2009 bis November 2011 im Aargauer Grossen Rat. Beat Flach glaubt, dass er im zweiten Wahlgang durchaus eine Chance auf einen Ständeratssitz hat. Keystone
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Bild 7 von 10Legende: Lilian Studer (EVP) Die Tochter von Ex-Nationalrat Heiner Studer aus Wettingen soll der EVP zum ersten Mal einen Sitz im Stöckli bescheren. Studer (Jahrgang 1977) ist seit zwölf Jahren im Aargauer Grossrat. Sie hat sich vor allem mit Gesundheits- und Familienthemen profiliert. Sie ist Lehrerin für Textiles Werken und Geschäftsführerin des Blauen Kreuzes AG/LU. zvg
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Bild 8 von 10Legende: Irène Kälin (Grüne) Die Kandidatur von Irène Kälin, Co-Fraktionspräsidentin im Grossen Rat, soll den Grünen in erster Linie bei den Nationalratswahlen helfen. Nach dem Verzicht von Geri Müller auf eine erneute Kandidatur steht für die Grünen der Sitzerhalt im Vordergrund. Irène Kälin (Jg. 1987) ist Islamwissenschafterin und Gewerkschaftssekretärin. Keystone
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Bild 9 von 10Legende: Der parteilose Pius Lischer (links) tritt zum dritten Mal – ohne jede Chance – zur Ständeratswahl an. Er vertritt seine eigene «Interessengemeinschaft Grundeinkommen». Samuel Schmid (rechts) vertritt die Sozial-liberale Bewegung und stellt sich zum zweiten Mal zur Wahl. Das letzte Mal holte er 0,5 Prozent der Stimmen. Keystone; zvg
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Bild 10 von 10Legende: Christine Egerszegi (FDP) Die Politikerin aus Mellingen war die erste Ständerätin des Kantons Aargau überhaupt, als sie 2007 ins Stöckli gewählt wurde. Sie verzichtet nun per Oktober 2015 auf ihr Mandat und hat damit erst den «Run» auf diesen Sitz ausgelöst. Keystone