- Beruf: Physiker (ETH)
- Politisch tätig seit: 2006
- Politisches Amt: Kantonsrat
- Zivilstand: verheiratet, vier Kinder
Schaffhauser Wahlen
Eigentlich hätte Walter Vogelsanger die Chance auf ein grosses, repräsentatives Amt im nächsten Jahr: Läuft alles glatt, würde er 2016 den Schaffhauser Kantonsrat präsidieren, deren erster Vizepräsident er momentan ist.
Doch der 52-Jährige aus dem Klettgauer Bauerndorf Beggingen hat noch mehr vor: Er stellt sich zur Wahl in den Ständerat. Der Schaffhauser Bevölkerung will Vogelsanger als Vertreter einer sozialen Politik eine Alternative zu den übrigen Kandidaten bieten.
Eine Handvoll Vorstösse
Walter Vogelsanger ist allerdings keiner, der das Rampenlicht sucht. Im Kantonsrat ist er eher unauffällig. Er gehört nicht zu den Vielrednern. Aber wenn er sich zu Wort meldet, dann bringt er die Dinge stets ruhig und sachlich auf den Punkt. In seinen Jahren im Parlament hat er nur eine Handvoll Vorstösse eingereicht. So forderte Vogelsanger unter anderem ein neues Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien, die Asphaltierung der Randenüberfahrt und ein gerechteres Lohnsystem für die kantonalen Angestellten.
Lohngerechtigkeit ist denn auch eines seiner zentralen, politischen Anliegen. Vogelsanger ist ein dezidierter Befürworter der Lohngleichheit von Mann und Frau. Hier müsse der Staat eingreifen. Er fordert ausserdem Frauenquoten im Management grösserer Unternehmen.
Chancen? Gering.
Dass der Begginger dies auch auf nationaler Ebene fordern kann und ihm der Sprung nach Bern gelingt, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Die Schaffhauser SP wartet seit 24 Jahren vergeblich, dass eine ihrer Vertreterinnen oder einer ihrer Vertreter die Wahl in den Ständerat wieder schafft.
Zu stark sind hier die Bürgerlichen. Vogelsanger hat das Handicap, dass er gegen zwei Bisherige (Hannes Germann, SVP, und Thomas Minder, parteilos) sowie einen starken FDP-Herausforderer (Reto Dubach) antreten muss.