- Beruf: Jurist
- Politisch tätig seit: 2007
- Politisches Amt: Nationalrat
- Zivilstand: geschieden, Vater eines Sohnes
Daniel Jositsch hat politisch eine Blitzkarriere hingelegt. 2007 wurde er in den Zürcher Kantonsrat gewählt, ein halbes Jahr später kandidierte der Stäfner auf dem fünfzehnten Listenplatz für die Nationalratswahlen und schaffte gleich den Sprung ins eidgenössische Parlament.
Bekannt wurde Jositsch während des Wahlkampfs 2007, als er zusammen mit SP-Nationalrätin Chantal Galladé einen 12-Punkte-Plan zur Bekämpfung der Jugendgewalt präsentierte. Darin forderten sie schärfere Strafen für junge Gewalttäter. Daniel Jositsch wurde mit einem Glanzresultat gewählt.
Eigenständig und kämpferisch
Schlagzeilen machte der Strafrechtsprofessor auch als Anwalt der beiden Whistleblowerinnen, welche die Missstände im Zürcher Sozialdepartement aufgedeckt und dafür interne Akten an die «Weltwoche» weitergereicht hatten. Sie wurden wegen Amtsgeheimnisverletzung verurteilt. Auch im Fall «Carlos» engagierte sich Daniel Jositsch: Er kritisierte das Vorgehen der Zürcher Justizdirektion aufs Schärfste. Das Grundprinzip des Strafrechts dürfe nicht aufs Spiel gesetzt werden.
Brillianter Rhetoriker und Medienprofi
Der 50-jährige Nationalrat, Professor an der Universität Zürich und Präsident des Verbandes KV Schweiz ist häufig präsent in den Medien. Seine Stellungnahmen zu juristischen oder politschen Themen sind klar und dezidiert. Politikerinnen und Politiker quer durch die Parteien schätzen ihn als brillianten Redner - und fürchteten ihn wegen seiner scharfen Zunge. Heute beschreiben ihn politische Gegner als weniger aggressiv.
Mehr zu den Wahlen
Gute Chancen - aber auf Unterstützung angewiesen
Die Ständeratskandidatur von Daniel Jositsch war bei den Delegierten der Zürcher SP unbestritten. Trotz seiner Eigenständigkeit politisiert er klar auf Parteilinie. So ist er beispielsweise für eine aussenpolitische Öffnung der Schweiz und für eine starke Sozialpartnerschaft. Er selbst will sich für einen starken, sicheren und fortschrittlichen Kanton Zürich einsetzen.
Die Ausgangslage für Daniel Jositsch ist gut, weil beide Sitze im Ständerat vakant sind. Alllerdings, das weiss auch Daniel Jositsch, kann er nur mit bürgerlichen Stimmen einen der beiden Sitze im Stöckli erobern.
(simd)