Am Mittwoch gab die Basler Regierung bekannt, wie sie die vom Volk diesen Sommer angenommene «Wohnschutz-Initiative» umsetzen will: Der Kanton möchte bei Sanierungen mitentscheiden und den Mietzins nach einem Umbau kontrollieren. Damit plant die Basler Regierung ein ähnliches Gesetz, wie es Genf schon seit über 30 Jahren kennt. Die Bilanz fällt dort gemischt aus.
François Zutter, Anwalt beim Genfer Mieterverband, sagt, das Gesetz erfülle seinen Zweck: «Das ist ein gutes Gesetz. Es verhindert, dass die Mietzinsen nach Sanierungen explodiert.» Der Blick in die Statistik zeigt jedoch, dass die Mieten in Genf deutlich stärker angestiegen sind als zum Beispiel in Basel. Dazu sagt Zutter: «Das hat mit der Attraktivität von Genf zu tun und mit der allgemeinen Wohnungsknappheit.» Beim Mieterverband ist man überzeugt, ohne das Gesetz wären die Mieten noch höher.
Beim Genfer Hauseigentümerverband fällt das Urteil zum Genfer Mieterschutzgesetz komplett anders aus. «Aus unserer Sicht sind die Folgen dramatisch», sagt Christophe Aumeunier, Geschäftsführer des Genfer Hauseigentümerverbands. Denn das Gesetz verhindere neben Luxussanierungen auch wichtige und nötige Sanierungen. Die Besitzer hätten zu wenig Anreize, ihre Immobilien im Schuss zu halten und viele Häuser würden verlottern.