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«Was wäre, wenn …»: globaler Ausfall des Internets
Aus 10 vor 10 vom 14.09.2023.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 51 Sekunden.

Was wäre, wenn ...? Internet tot! Das wären die Folgen

Keine Emails, kein Whatsapp, kein Facebook – aber auch kein Strom, Benzin oder Trinkwasser: Ein kaputtes Internet würde unser Leben und die Welt ins Chaos stürzen. Das ist die schlechte Nachricht. Die Gute: Zu einem solch verheerenden Totalausfall wird es wahrscheinlich nicht kommen.

Wenn auf Tiktok keine Videos erscheinen, der Posteingang keine neuen E-Mails anzeigt und auch Whatsapp schweigt, mag das beunruhigend sein, würde unser Leben aber erst einmal nicht lebensbedrohend auf den Kopf stellen.

Ungefähr zwei Drittel der Weltbevölkerung sind am Internet angeschlossen.
Autor: Statista

Aber ärgerlich ist es schon, wenn das Tablet heute einmal keine News liefert. Dann eben ohne die gewohnte Lektüre direkt ab aufs Velo zum Bahnhof. Fährt der Zug pünktlich? Die SBB-App hat keine Antwort und die Anzeige am Bahnhof funktioniert auch nicht.

Kommt der Zug überhaupt? Am Internet hängt mehr als Youtube und Homeoffice, unter anderem jede Menge Geräte, Autos, das Gesundheitswesen und unsere Infrastruktur. Hier liegt grosses Chaos-Potential.

Alles, was fliesst, braucht Internet

  • Bei der Wasserversorgung läuft ein grosser Teil der Kontrolle digital ab. Wenn Sensoren an Kontrollstationen ausfallen, werden Leitungen automatisch gesperrt, um eine mögliche Verunreinigung zu verhindern.
  • Viele Ampeln sind mit dem Internet verbunden. Fallen sie aus, müsste die Polizei den Verkehrsfluss regeln. Über eine längere Zeit ist das undenkbar und das Chaos auf unseren Strassen vorprogrammiert.
  • An den grossen Börsen handeln vernetzte Computer und keine Menschen. Ohne Internet fliesst kein Geld mehr, kein Online-Banking, kein Bezahlen im Supermarkt und kein Bargeld am Automat.

Im Notfall bleibt Funk

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Wenn keine Kommunikation mehr möglich ist über die klassischen Kanäle, schlägt die Stunde der Amateurfunker mit ihren Anlagen, die unabhängig von der Stromversorgung und dem Internet funktionieren. Über solche verfügen Betriebe, Behörden, das Militär, die 4000 über das Land verteilten Funkamateure und einige tausend CB-Funker. Hinzu kommen zehntausende von PMR446-Kleinfunkgeräte.

Solche Off-Grid-Kommunikationswege ermöglichen nicht nur Gespräche, sondern auch den Austausch von E-Mails und mehr. Das geschieht über AREDN (Amateur Radio Emergency Data Network). Nun soll schweizweit ein solches schnelle, IP-basierte Mesh Netzwerk entstehen. Geübt wird schon heute.

  • Auch das Stromnetz benötigt das Internet. Fällt es aus, droht ein Blackout. Da ist es dann doch wieder beruhigend, dass Swissgrid, die für die Überwachung zuständig ist, auf alternative Kommunikationskanäle zurückgreifen kann und ein eigenes Wide-Area-Netzwerk betreibt, mit der Möglichkeit, Richtfunkstrahlen einzusetzen. Aber: Das Stromnetz wäre auf jeden Fall nicht mehr «smart», sondern dumm.

Alles ist möglich, aber das Internet ist stark

Das Internet ist verwundbar vor allem auf physischer Ebene, es gibt also eine gewisse Wahrscheinlichkeit für Ausfälle. Diese betreffen in erster Linie aber nur eine Region, etwa, wenn ein Bagger ein Glasfaserkabel zerstört. Dass ganze Länder oder gar die Welt gleichzeitig betroffen sein könnte, ist hingegen wenig wahrscheinlich.

Die SRF-Rubrik Was wäre, wenn ...?

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In der multimedialen Rubrik «Was wäre, wenn …?» leuchtet SRF Zukunftsszenarien aus. In einem Gedankenexperiment wird eine radikalen oder unerwarteten Entwicklung durchgespielt. Dieser Ansatz soll helfen, besser zu verstehen, was in der Zukunft geschehen könnte. SRF begleitet das jeweilige Thema rund 24 Stunden online, am Radio und im TV. Dabei werden Zuschauerinnen und User eingeladen, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen.

Alle Artikel, Expertenchats und Videos der Rubrik «Was wäre, wenn …?» finden Sie hier.

Haben Sie weitere Ideen für Zukunftsszenarien, die SRF beleuchten soll? Schicken Sie uns gerne Ihren Input an communities@srf.ch.

Der Vorteil der Architektur des Internets liegt darin, dass es einzelne Ausfälle «wegsteckt». Wenn eine Verbindung, sei es eine logische oder auch eine physikalische, wegfällt, dann können die Daten über einen anderen Weg zugestellt werden. Dafür gibt es unzählige Knotenpunkte. Fallen drei Knotenpunkte aus, die üblicherweise funktioniert hätten, ist der vierte in der Lage zu helfen. So geht es weiter, bis das Datenpaket am Ziel angekommen ist. Vorausgesetzt natürlich, es gibt genügend funktionierende Knotenpunkte.

SRF 1, 10vor10, 14.9.2023, 21:50 Uhr

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