Seit Februar kämpft das Berner Bahnunternehmen BLS gegen Wassereinbrüche im Lötschberg-Basistunnel. Schon dreimal musste ein Teil der Oströhre deswegen vorübergehend gesperrt werden. Ingenieure konnten bisher nur vermuten, was die Ursache ist. Nun habe man das Rätsel gelöst, schreiben die Zeitungen der TX-Group.
Das Problem mit dem Wasser habe bereits beim Bau des Tunnels im Jahr 2001 angefangen. Damals sei man bei einer Sondierbohrung in einer wasserhaltigen Karst-Zone auf eine Quelle mit viel Wasser gestossen.
Quellwasser innerhalb des Tunnels abgeleitet
Statt die Quelle zu schliessen und das Wasser ausserhalb des Tunnels abzuleiten, habe man sich für eine andere Variante entschieden: Die Baufachleute leiteten das Quellwasser mit einer Leitung innerhalb der äussersten Schicht des Tunnels ab. Zum Wassereinbruch kam es nun, weil diese Leitung durch Schlamm verstopft war.
Die Zeitungen berufen sich bei ihren Aussagen auf einen Artikel im englischsprachigen Fachmagazin «Tunneltalk». Dort wird Stefan Irngartinger zitiert, er ist Projektleiter Alptransit BLS. Auch zitiert wird ETH-Dozent Heinz Ehrbar mit der Aussage, das Vorgehen von damals sei fragwürdig. Es sei höchst riskant, Wasser innerhalb der Tunnelröhre abzuleiten.
Die BLS will auf Anfrage von Radio SRF keine Stellung nehmen. Umfassende Informationen gebe es nächsten Dienstag an einem Medienanlass.