Immer mehr Menschen stehen aufrecht auf einem Brett und paddeln übers Wasser. Das sogenannte Stand Up Paddeln ist im Trend. Insbesondere Flachwasserzonen werden so von Wassersportlern bevölkert. Das kann Wasservögel empfindlich stören. Sport- und Naturschutzkreise und kantonale Behörden ziehen nun die Reissleine.
Eine neue Broschüre wirbt für mehr Rücksicht: Stand Up Paddler sollten sich bewusst werden, dass Wasservögel und andere Wildtiere gestresst werden. Dadurch werden wichtige Lebensräume und vor allem Brut- und Rastgebiete gefährdet. Wasservögel können bereits auf einen einzelnen Paddelnden in 1000 Metern Abstand mit Flucht reagieren.
Michaela Hausammann führt zusammen mit ihrem Mann Beat die Kanuschule Bodensee in Arbon, welche auch Stand Up Paddle Boards vermietet: «Es ist wichtig, dass sich die Wassersportler an Regeln halten und nicht direkt auf Schwäne oder Enten zusteuern.» Die meisten Wassersportler zeigten sich einsichtig, wenn sie aufgefordert werden auf Wasservögel und Wildtiere auf dem Bodensee Rücksicht zu nehmen, sagt Hausammann.
Sensible Gebiete meiden
Auch Dominik Thiel, Leiter des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei im Kanton St. Gallen fordert mehr Rücksicht von Stand Up Paddlern: «Sensible Gebiete wie Schilfgürtel und Naturschutzgebiete sollten gemieden werden, damit keine Wasservögel aufgescheucht werden.»