Seit Jahren macht den Gemeinden rund um den Sempachersee regelmässig Wassermangel zu schaffen - an Spitzentagen kann die Region nur knapp mit Wasser versorgt werden. Nun geben die Gemeinden Gegensteuer: Am Donnerstagabend gründen acht von ihnen den Wasserverbund Aquaregio AG Wasser Sursee-Mittelland.
Das Ziel von Aquaregio: Durch den Verbund sollen die Gemeinden einerseits gezielter in neue Anlagen investieren können. Andererseits erhalten sie Zugang zu neuen Wasserquellen. Denn: Der Verbund konnte einen Wasserliefervertrag mit der Gemeinde Emmen abschliessen. «Alles Wasser, das von den Zentralschweizer Alpen und vom Entlebuch her weiter Richtung Nordsee fliesst, muss an Emmen vorbei», sagt Sacha Heller, Präsident der Geschäftsleitung von Aquaregio. «Wir erhalten damit Zugang zu einem Wasserschloss, der die Wasserversorgung unserer Region über Generationen sichert.»
Die Organisationsform von Aquaregio: Der neue Wasserverbund ist eine AG. Aktionäre sind die Wasserversorgungen der Mitgliedergemeinden. Neuen Aktionären steht Aquaregio grundsätzlich offen - allerdings nur, wenn sie von einer Gemeinde einen Auftrag zur Wasserversorgung haben. «Firmen aus der Lebensmittelindustrie oder Spekulanten werden sich daher nie an Aquaregio beteiligen können», sagt Sacha Heller.
Die Gründe für die Wasserknappheit: Der Sempachersee hat zwar eine beträchtliche Grösse, aber nur ein beschränktes Einzugsgebiet - er wird von keinen grösseren Flüssen gespiesen. Da er zudem ein sensibles Ökosystem darstellt, kann nicht unbeschränkt viel Wasser entnommen werden. Das führt besonders in niederschlagsarmen Jahren zu Wasserknappheit. «Der Verbrauch pro Kopf sinkt zwar, weil in den Häusern zunehmend wassersparende Armaturen eingebaut werden», sagt Sacha Heller von Aquaregio. «Gleichzeitig nimmt aber die Bevölkerung zu. Darum steigt der gesamte Wasserverbrauch.»