Das Bundesamt für Energie zeichnet das Berner Bahnunternehmen BLS mit dem Watt d'Or aus, für «energieeffiziente Mobilität». Weil die BLS zusammen mit einem Physikprofessor erforscht hat, wo es Sparpotential gibt beim Stromverbrauch. Und weil sie aufgrund dieser Erkenntnisse gezielte Massnahmen umgesetzt hat.
Das macht die BLS um Strom zu sparen
Das Bahnunternehmen hat durch diese Forschung herausgefunden, dass rund 40 Prozent des Energieverbrauchs eines Zuges nicht primär der Fortbewegung dienen. Vielmehr sind es die Beleuchtung oder die Heizung, die Strom fressen – auch im Stillstand, denn Züge der BLS werden nachts nicht völlig abgestellt. Neu gibt es aber einen «Schlummermodus», bei dem Züge weniger stark geheizt werden nachts. Das ist ein Resultat der Forschung.
Und die anderen Bahnunternehmen?
Man wolle natürlich möglichst energieeffizient unterwegs sein, sagt Jan Bärwalde von der Matterhorn-Gotthard-Bahn: «Einerseits aus ökologischen Gründen, andererseits auch aus ökonomischen. Energie kostet immer Geld.»
Sie versuchten bei alten Zügen umzurüsten, damit diese effizienter unterwegs seien. Und bei Neubestellungen von Zügen werde darauf geschaut, dass diese mit neuster Technologie ausgerüstet sind.
Energie kostet immer Geld.
Auch die freiburgischen Verkehrsbetriebe TPF achteten auf sparsame Technologien. Allerdings mache es für sie keinen Sinn, jetzt alte Züge aufzurüsten, da in einigen Jahren sowieso neue Züge bestellt würden, so Mediensprecher Stéphane Berney.
So spare auch der Regionalverkehr Bern-Solothurn RBS Strom, sagt Mediensprecherin Christine Schulz: «Wir stellen unsere Züge zudem nachts ganz ab». Ihre neuste Flotte, die Worbla-Züge, sei auf dem neusten Stand.
BLS als Pionierin
Alle Bahnunternehmen der Region kennen Energiesparmassnahmen, wie sie die BLS eingeführt hat – und wofür sie ausgezeichnet worden ist. Die BLS ist also nicht allein mit ihren Bestrebungen. Aber: Die BLS war das Unternehmen, dass erforscht hat, wo es überhaupt Sparpotential gibt.