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Soldaten mit Waffe und in weisser Tarnkleidung beobachten Davos.
Legende: Soldaten bewachen das WEF. Keystone

WEF 2018 «Der Secret Service lässt sich kaum einschränken»

Wolfgang Krieger gilt als einer der führenden Geheimdienstexperten Deutschlands. Der Historiker hat unter anderem einen Studienauftrag zur Erforschung der Geschichte des Deutschen Bundesnachrichtendiensts in den Jahren 1945 bis 1968 erhalten.

SRF News: Wolfgang Krieger, Donald Trump wird mit einer riesigen Entourage ans WEF reisen. Weshalb all der Aufwand?

Wolfgang Krieger: Es gibt eine reale Bedrohung. Jeder US-Präsident im 20. Jahrhundert wurde bedroht. Auch auf Barack Obama wurden mehrere Anschläge geplant, die aber immer verhindert werden konnten.

Bereits jetzt ist eine amerikanische Delegation in Davos. Was ist deren Aufgabe?

Sie prüft das Hotel, in dem Donald Trump wohnen wird. Die Zugänge, aber auch die Zimmer. Da wird einerseits geprüft, ob die Zimmer abgehört werden, andererseits wird auch nach Sprengstoff gesucht.

Trotz der Anwesenheit des Secret Service, die Sicherheitsverantwortung trägt die Bündner Kantonspolizei. Der Polizeichef hat bereits gesagt, die Polizei behalte in dieser Sache die Führung. Lassen sich die Amerikaner so einschränken?

Das ist umstritten. Natürlich muss er das sagen. Letztlich lassen sich die Sicherheitsleute der Amerikaner aber nicht viel sagen. Sie halten sich an die Prozeduren, egal was andere sagen.

Wo liegen die Herausforderungen in der Zusammenarbeit zwischen Secret Service und Polizei?

Die Kommunikation. Nicht zuletzt wegen der Sprachbarriere. Die Leute des Secret Service sprechen kaum Deutsch. Umso wichtiger ist, dass die Polizisten, aber auch der Schweizer Geheimdienst für eine gute Kommunikation sorgen. Ansonsten könnte es Ärger geben.

Wolfgang Krieger im Interview

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