Ihnen geht auf der Alp das Wasser fürs Vieh aus oder ihre Ernte vertrocknet auf den Feldern: Viele Bäuerinnen und Bauern spüren den Klimawandel ganz konkret.
Entsprechend haben sich die Landwirte vieler Parteien in der Klimadebatte im Berner Kantonsparlament zu Wort gemeldet. Allerdings nicht der prominenteste Landwirt im Kanton Bern: Hans Jörg Rüegsegger, Präsident des kantonalen Bauernverbands und SVP-Politiker.
Rüegsegger tauchte zwar auf der Rednerliste auf, zu Wort kam er in der Debatte aber trotzdem nicht. Die Redezeit der SVP wurde von anderen in Anspruch genommen. «Ich wäre parat gewesen, hätte mein Votum halten können», sagt er gegenüber Radio SRF. Und ergänzt: «Als Bauernpartei wäre es sicher sinnvoll gewesen, bei diesem Thema einen Bauern oder eine Bäuerin zu Wort kommen zu lassen.»
Im Zweifel Stimme enthalten
Madeleine Amstutz, SVP-Fraktionspräsidentin relativiert. Rüegsegger sei bei diesem Thema kein offizieller Sprecher gewesen: «Man kann bei keinem Geschäft wünschen, wer reden will.»
Man kann bei keinem Geschäft wünschen, wer reden will.
Erfahrungsgemäss gibt die SVP-Fraktion bei wichtigen Geschäften jeweils vor, wie ihre Grossrätinnen und Grossräte stimmen sollen. Wer nicht gleicher Meinung ist, soll sich enthalten. Nach eigenen Angaben hat Bauernpräsident Rüegsegger in dieser Sache genau das getan.