- Der Wakkerpreis 2020 geht an die Stadt Baden, dies teilte der Schweizer Heimatschutz am Dienstag mit.
- Baden wird wegen «klugen Investitionen in öffentliche Freiräume» ausgezeichnet.
- Die Stadt habe trotz hoher Verkehrsbelastung konstant in die Aufwertung von Plätzen investiert, findet der Heimatschutz.
- Das Resultat dieser vorausschauenden Politik sei sowohl sicht- wie auch erlebbar.
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Bild 1 von 7. Blick auf die Badener Altstadt. Die Stadt Baden liegt eingebettet zwischen der Limmatklus und dem Juraausläufer. Die Hochbrücke und die Bruggerstrasse bilden eine Zäsur um den Ortskern. Sie laufen im Schulhausplatz am Eingang der Altstadt zusammen. Bildquelle: zvg.
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Bild 2 von 7. Der Kurpark. Der Kurpark, der zwischen Bahnhof und Bäderquartier liegt, entstand zur Blütezeit des Kurbetriebes am Ende des 19. Jahrhunderts. Heute seu er ein gepflegter grosszügiger Erholungsraum mit beachtlichem Baumbestand für die gesamte Bevölkerung, schreibt der Schweizer Heimatschutz. Bildquelle: zvg.
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Bild 3 von 7. Der Trafoplatz. Der 2003 eröffnete Trafoplatz ist Treffpunkt und offener Veranstaltungsraum auf dem Areal der einstigen BBC. Im Zuge der weiteren Entwicklungen im Gebiet wird der Trafoplatz in den kommenden Jahren um den benachbarten Brown-Boveri-Platz ergänzt. Bildquelle: zvg.
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Bild 4 von 7. Der Cordulaplatz führt in die Passage unter dem Schulhausplatz. Der umfassend neu gestaltete Schulhausplatz ist laut Schweizer Heimatschutz ein starkes Stück Stadtreparatur. Eine grosszügige unterirdische Passage verbindet seit 2018 die Vorstadt wieder mit der Innenstadt, während weiterhin täglich 50'000 Fahrten auf der Kreuzung gezählt werden. Bildquelle: zvg.
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Bild 5 von 7. Schlossbergplatz und Schlossbergpassage. «Blinddarm» wurde die unwirtliche Unterführung beim Bahnhof Baden genannt. Aus einer tristen Betonwüste und einem wenig attraktiven Transitraum sei ein lebendiger Platz geworden, der als Drehscheibe zwischen Bahnhofsquartier und Altstadt funktioniert, findet der Schweizer Heimatschutz. Bildquelle: zvg.
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Bild 6 von 7. Durch diese Weite Gasse muss er kommen... Einst führte kein Weg durch Baden an der Weiten Gasse vorbei. Wo sich früher Autos, Busse und Menschen um den beschränkten Platz stritten, wird heute flaniert, in Cafés gesessen und eingekauft. Dank der Neugestaltung des Schulhausplatzes könne seit kurzem auch der regionale Busverkehr aus der Einkaufsstrasse genommen werden, lobt der Heimatschutz. Bildquelle: zvg.
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Bild 7 von 7. Bäume statt parkierte Autos am Theaterplatz. Wo einst Autos parkierten, flanieren heute Menschen über den Theaterplatz und geniessen die Aussicht über die Limmat. Dieser neue Freiraum am Rand der Innenstadt wurde durch den Bau eines Parkhauses im Untergrund ermöglicht, auf dessen Dach sich der Platz heute erstreckt. Bildquelle: zvg.
Wie kann eine Stadt Verkehrsknotenpunkt sein ohne an diesem Verkehr zu ersticken? Die Antwort liefert laut dem Schweizer Heimatschutz die Stadt Baden: mit klugen Investitionen in hochwertige Freiräume. «Das Bekenntnis der Stadt, in Entwicklungsarealen auch dort zu investieren, wo nicht in erster Linie zusätzliche gewinnbringende Nutzflächen zu erwarten sind, ist vorbildlich für Siedlungsentwicklungen in der ganzen Schweiz», heisst es in der Medienmitteilung des Schweizer Heimatschutzes.
Freiräume trotz 50'000 Fahrten pro Tag
Baden hat als Verkehrsnotenpunkt viele Vorteile, doch die 50'000 Fahrzeuge welche jeden Tag den Schulhausplatz am Rande der Altstadt passieren, bedeuten auch jede Menge Verkehrslärm und dreckige Luft. Dagegen kann sich die Stadt Baden nur bedingt wehren, denn sie kann die nationale und kantonale Verkehrsplanung nur beschränkt beeinflussen. «Baden hat ob der Verkehrsbelastung jedoch nicht resigniert, sondern ein eigenes, starkes Bewusstsein für den Wert ihrer öffentlichen Freiräume entwickelt», heisst es in der Medienmitteilung des Schweizer Heimatschutzes.
Über viele Jahre hinweg habe Baden konstant und beharrlich in die Aufwertung der Plätze und Strassenräume investiert, lobt der Schweizer Heimatschutz. Der innere Stadtkern ist heute autofrei, Strassen und Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität machen das Zentrum lebenswert, historische Garten- und Parkanlagen werden sorgsam gepflegt und in den Entwicklungs-gebieten entstehen neue öffentliche Freiräume. Kurz: «Baden gibt die autogerechte Stadt den Menschen zurück.»
Weitsicht von Politik und Bürgern
Der Schweizer Heimatschutz geizt nicht mit Lob an die politische Führung und auch an die Adresse der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Baden. «Die sicht- und erlebbaren Qualitäten sind das Resultat einer voraus-schauenden Politik, einer kontinuierlichen Planung und dem Willen der Stimmberechtigen, Geld zu sprechen für eine attraktive Innenstadt.» Letztlich könne eine qualitätsvolle Verdichtung nur gelingen, wenn die Bevölkerung im Gegenzug hochwertige Freiräume erhalte.