Noch genau ein Bett sei frei, erklärt Bettina Bühler, die Geschäftsführer des Basler Frauenhaus. Sie rechnet jedoch, dass dieses letzte Bett schon bald in den nächsten Wochen auch belegt ist, weil es vermehrt zu häuslicher Gewalt kommt. «Enge Verhältnisse in einer Wohnung, keine Ablenkung, keine Tagesstrukturen – dies alles kann sehr schnell zu einer Eskalation führen, vor allem in Beziehungen, die schon zuvor von Gewalt geprägt waren.»
Mehr Schutzsuchende
Erfahrungen aus anderen Ländern hätten gezeigt, dass es bei einem Lockdown, wie er derzeit auch in der Schweiz verordnet wurde, zu mehr Gewalttaten komme. «Es gibt klare Zahlen, dass Frauen vermehrt um Schutz nachgefragt haben.»
Während es im Basler Frauenhaus noch keinen Fall von Corona gibt, wurde das Frauenhaus in Zürich wegen eines positiven Falls unter Quarantäne gestellt. «Natürlich kann das auch bei uns passieren. Wichtig ist, dass wir uns bereits jetzt auf einen solchen Fall vorbereiten», sagt Bühler.
Zwei Standorte
Das Basler Frauenhaus habe den Vorteil, dass man über zwei zwei Standorte verfüge. Gelöst werden könne damit allenfalls das Standortproblem, nicht aber die steigende Zahl häuslicher Gewalt generell.