Gerade bei kurzfristigen Störungen habe sich die neue Software als zu langsam erwiesen, schreibt die BLS: «Das Risiko wäre zu gross, bei Betriebsstörungen nicht rasch genug reagieren zu können.»
Anpassungen zu teuer
Trotz gemeinsamer Anstrengungen mit dem Hersteller habe man schliesslich feststellen müssen, dass die Software die Anforderungen der BLS mittelfristig nicht erfüllen könne. Zusätzliche Anpassungen der Software wären unter dem Strich zu teuer geworden. Deshalb beschloss die BLS den Abbruch des Projekts.
Dies hat finanzielle Folgen für das Unternehmen: So wird das Jahresergebnis 2019 durch eine Wertberichtigung belastet. Diese liege aus heutiger Sicht zwischen 20 und 23 Millionen Franken, so das Unternehmen.
BLS verspricht Besserung
Die BLS arbeitet seit 2003 mit einer Softwarelösung namens «RailOpt». Die Planung mit diesem Instrument sei «sehr zeitintensiv», weshalb die Bahnverantwortlichen 2016 beschlossen, die Software bis 2021 durch ein neues, schnelleres System abzulösen.
Man sei ernüchtert, dass das jetzt nicht funktioniert habe, sagt Mediensprecher Stefan Dauner gegenüber Radio SRF. Man werde künftig die Bedürfnisse derjenigen, die mit der Software schliesslich arbeiten sollen, vertiefter abklären: «Dieses Projekt war viel zu lange ein reines IT-Projekt. Das wollen wir in Zukunft ändern.»