Jan Pistorius, Sie sind der Leiter Gartenunterhalt des Vereins für Sozialpsychiatrie Baselland. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, krumme Christbäume zu verkaufen?
Die Idee entstand, weil unsere Verein eine Weihnachtsbaum-Kultur besitzt in Büsserach, die wir geschenkt erhalten haben, die aber vernachlässigt war. Wir haben uns gefragt: Was machen wir mit den Bäumen, die dort stehen? Wir wollen nämlich etwas Licht in dieses Waldgebiet bringen. Also sind wir auf die Idee gekommen, die krummen Bäume zu fällen und in der Weihnachtszeit zu verkaufen.
Sie haben die krummen Bäume am Donnerstag und am Samstag im Walzwerk in Münchenstein verkauft. Wie ist das Geschäft gelaufen?
Sensationell, deutlich über unseren Erwartungen. Wir sind überrascht, dass die Idee dermassen Anklang gefunden hat. Das freut uns sehr und wir wiederholen den Verkauf nächstes Jahr.
Wie viele Bäume haben Sie verkauft?
Mehr als 50.
Was kosten die Bäume?
Jeder darf so viel geben, wie er will. Das Geld fliesst dann direkt zurück ins Waldstück in Büsserach, damit wir dieses auf Vordermann bringen können.
Ihr Verein arbeitet mit Menschen, die eine psychische Beeinträchtigung haben. Dass sie nun krumme Bäume verkaufen, ist damit eine Botschaft verbunden: Dass nicht immer alles dem Durchschnitt entsprechen muss?
Ja, genau. Es gibt Bäume, die beste Bedingungen haben und gut wachsen. Und dann gibt es Bäume, die mehr kämpfen müssen, damit sie überleben. Da lassen sich wunderbare Parallelen ziehen zu uns Menschen.