- Zwei weitere Felsblöcke drohen, auf die Axenstrasse zu fallen. Experten müssen, am Seil hängend, Sprengungen vorbereiten.
- Aufgrund des Aufwands schätzt das Bundesamt für Strassen, dass die wichtige Nord-Süd-Verbindung zwischen Brunnen und Flüelen acht Wochen gesperrt bleiben dürfte.
- Auslöser des Ganzen ist ein Murgang am Sonntag im südlichen Teil, zwischen Sisikon und Flüelen. Dabei ging ein zwölf Tonnen schwerer Felsblock nieder, ohne aber die Strasse zu beschädigen.
Bei diesem Murgang wurden 500 Meter oberhalb der Axenstrasse zwei 300 und 200 Kubikmeter grosse Felsblöcke freigelegt. Diese lägen aufeinander und seien akut absturzgefährdet, sagte Richard Kocherhans, Chef der Astra-Filiale Zofingen, am Mittwoch in Erstfeld an einer Medienorientierung. Sie lägen direkt in der Falllinie der Axenstrasse. Die Strasse bleibe aus Sicherheitsgründen gesperrt, bis die Blöcke entfernt seien und ein Überwachungssystem installiert sei.
Arbeiten vom Helikopter aus
Die Beseitigung der Blöcke, die in einer Rinne liegen, ist schwierig und aufwändig. Aus Sicherheitsgründen darf das Gebiet nicht betreten werden, denn es gibt keine Fluchtwege. Die Arbeiter müssten an Seilen hängend vom Helikopter aus arbeiten, sagte Kocherhans. Es wurde bereits versucht, die Blöcke vom Helikopter aus mit Wasser wegzuschwemmen oder mit Sprengungen zu beseitigen. Beide Versuche seien aber erfolglos geblieben, sagte Kocherhans.
Das Astra beabsichtigt nun, mit Sprengungen die Blöcke zu zerkleinern. Ob dies mit vielen kleineren oder mit wenigen grösseren Sprengungen geschehen soll, ist noch nicht entschieden. Für die Sprengungen müssen die Blöcke vom Helikopter aus angebohrt und mit Sprengstoff bestückt werden. Ein zweiter Helikopter wird gleichzeitig das Felststurzgebiet beobachten.
Staus sind wahrscheinlich
Die Arbeiten seien nur bei klarem Wetter möglich und würden Wochen dauern, sagte Kellerhans. Er rechnet damit, dass die Axenstrasse acht Wochen gesperrt bleiben wird.
Die Axenstrasse ist eine Zufahrtsachse zur Gotthardautobahn. Im Tagesdurchschnitt wird sie von 16'000 Fahrzeugen befahren, in der Ferienzeit sind es bedeutend mehr. Der Verkehr wird via A2 über Luzern umgeleitet. Weil es bei Hergiswil eine Baustelle gibt, ist mit Staus zu rechnen. Dies obwohl wegen des erwarteten Mehrverkehrs das Baustellenregime geändert wird.
Abgesperrt ist auch der Vierwaldstättersee im Felssturzgebiet. Nicht passierbar ist zudem der Wanderweg «Weg der Schweiz». Die Dörfer Sisikon und Morschach sind von Brunnen her erreichbar.