Preise abgesprochen, Liefergebiete koordiniert, Wettbewerb verhindert: Die Schweizer Wettbewerbskommission brummt den Berner Beton- und Kiesherstellern Kästli und Alluvia eine Busse von 22 Millionen Franken auf. Die Firmen üben massive Kritik am Entscheid und wollen ihn ans Bundesverwaltungsgericht weiterziehen.
Gemäss Weko-Angaben vom Donnerstag haben die Absprachen in der Stadt Bern und Umgebung über mehrere Jahre bis 2013 stattgefunden. Konkret hätten die beiden Firmen ihre Preislisten abgestimmt, sich über ihre Mengenrabatte ausgetauscht und einen gemeinsamen Kies- und Betonbatzen vorgesehen.
Den Kunden wurden bestimmte Vergünstigungen laut Weko nur dann gewährt, wenn sie sämtlichen Kies und Beton bei den Mitgliedern des Kartells bezogen. Zur Berechnung und Auszahlung der Rabatte und Vergünstigungen sollen sie eine gemeinsame Inkassostelle betrieben haben, über die sie detaillierte Mengen- und Preisinformationen austauschten. «Es war eine umfassende Absprache, die wir nun sanktionieren», sagt Patrik Ducrey, Direktor der Wettbewerbskommission.
Der Entscheid der Weko kann ans Bundesverwaltungsgericht weitergezogen werden. Dies wollen die Kästli AG und die Alluvia AG tun, wie sie in jeweils separaten Mitteilungen am Donnerstag schreiben.
Die Kästli AG wies alle Vorwürfe der Weko betreffend kartellrechtliche Verfehlungen vollumfänglich zurück: Man habe sich jederzeit nach bestem Wissen und Gewissen rechtens verhalten. Gleich tönt es von Alluvia: Die erhobenen Vorwürfe seien haltlos und würden in aller Form zurückgewiesen. «Wir wurden nicht angehört, entlastende Aussagen sind verkürzt oder gar nicht in das Verfahren eingeflossen», sagt Robert Jäggi, Geschäftsführer der Alluvia AG. Eine korrekte Würdigung der Sachlage sei nicht erfolgt.