- Die Solothurner Behörden ermitteln gegen eine kurdisch-türkische Organisation.
- Die mafiöse Organisation soll in der Schweiz ein landesweites Casino-Netz mit illegalen Glücksspielen aufgebaut haben.
- Gegen 15 Personen wurden Strafverfahren eröffnet.
- Dem mutmasslichen Boss der Organisation wird jetzt der Prozess gemacht.
Die kurdisch-türkische Organisation sei vor allem in den Kantonen Solothurn, Bern, Basel-Landschaft und Basel-Stadt aktiv gewesen, teilt die Solothurner Staatsanwaltschaft mit. Die Behörden haben zwischen 2012 und 2015 durch anonyme Schreiben von den Machenschaften erfahren.
Die Gruppierung habe in über 90 Lokalen ein flächendeckendes Netz mit illegalen Glücks- und Wettspielgeschäften betrieben, mit bewaffneten Geldeintreibern, Technikern und Buchhaltern. In diesem Zusammenhang sei es zu Drohungen, Nötigungen und Erpressungen gekommen.
Frauen ausgebeutet
Gegen den mutmasslichen Chef der mafiösen Organisation hat die Solothurner Staatsanwaltschaft nun Anklage erhoben. Dem 53-Jährigen wird unter anderem vorgeworfen, mit dem illegalen Glücksspiel über 20 Millionen Franken erwirtschaftet zu haben. Zudem habe er junge Frauen aus Osteuropa ohne Arbeitsbewilligung als Kellnerinnen ausgebeutet.
Der Hauptbeschuldigte wohnt im Kanton Solothurn und befindet sich in vorzeitigem Strafvollzug. Wann der Prozess vor dem Bezirksgericht Bucheggberg-Wasseramt stattfindet, ist noch nicht bekannt.
Ein weiterer Drahtzieher ist bereits rechtskräftig verurteilt. Wegen Vertössen gegen das Spielbankengesetz und weiterer Straftaten wurde er zu 14 Monaten bedingt und einer Busse verurteilt. Die Verfahren gegen 13 weitere Personen sind noch hängig.