Der Landgasthof Strauss in Meierskappel, ganz in der Nähe der Kantonsgrenze zu Zug, ist ein währschaftes Haus mit brauner Schindelfassade und weiss getünchten Fensterrahmen. Nach über sechs Wochen Zwangsferien konnte der Gasthof heute seine Tür wieder für Gäste öffnen. Wirtin Bernadette Stöckli begrüsste heute die ersten Gäste, wies ihnen den Weg zu den Tischen. Maximal vier Gäste pro Tisch, Plexiglas als Trennelement. Sicherheitsvorschriften.
Um die Mittagszeit ist das Gasthaus gut besucht. Er habe sich sehr auf diesen Besuch gefreut, sagt ein junger Mann an einem der Tische. Und auch die zwei Arbeiter im Restaurant freuen sich.
Endlich müssen wir nicht mehr auf der Baustelle essen.
Dass die Leute gleich am ersten Tag wieder zu ihm ins Restaurant kämen, sei ein gutes Zeichen, sagt Ruedi Stöckli, Wirt im Strauss und Präsident von GastroLuzern. Er steht neu mit Mundschutz in der Küche. «Hauptsache, ich kann wieder arbeiten», sagt er.
Nicht alle werden die Krise überstehen
Er habe sich viele Gedanken gemacht, die letzten zwei Monate, habe Existenzängste gehabt. Das Schlimmste sei die Unsicherheit gewesen, nicht zu wissen, wie lange man den Betrieb noch geschlossen haben müsse. Schätzungen gehen davon aus, dass ein Viertel der Gasthäuser in der Schweiz wegen der Coronakrise eingehen werden.
Die neuen Sicherheitsvorkehrungen sind aufwändig. Die Türfallen und die Stühle müssen regelmässig desinfiziert werden; das Brotkörbli auf dem Tisch ist passé, genau so das Menage. Diese gibts nur noch auf Verlangen. Auch Zeitungen dürfen nicht mehr aufgelegt werden. «Es ist aufwändiger, sicher, aber es geht gut», sagt Ruedi Stöckli.
«Ich wollte ein Zeichen setzen»
Zu den Mittagsgästen an diesem ersten Tag gehört auch der Luzerner Regierungsrat Fabian Peter. Jetzt sei es Zeit, um zu konsumieren, sagt der Luzerner Wirtschaftsdirektor. «Das gibt den Wirten und den vielen Zulieferbetrieben auch Zuversicht. Und das brauchen wir nun.»