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Windräder im Wald sorgen für unterschiedliche Reaktionen.
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 01.05.2019. Bild: ZVG
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Windpark Stierenberg Windräder im Wald – neu und auch darum kritisch beäugt

In Rickenbach (LU) wollen Private drei Windräder bauen; auch im Wald. Nun ist das Mitwirkungsverfahren abgeschlossen.

Die Pläne für einen Windpark auf dem Stierenberg, oberhalb von Rickenbach im Kanton Luzern, gehen in die nächste Phase: Am Dienstag wurde das sogenannte Mitwirkungsverfahren abgeschlossen – Interessierte und Betroffene hatten die Möglichkeit, Kommentare, Hinweise und Kritik anzubringen oder Fragen zu stellen. Diese werden nun in die weitere Planung einbezogen.

Der geplante Windpark mit seinen drei Windrädern hat eine Besonderheit: Zwei der drei Anlagen sollen im Wald zu stehen kommen – etwas, was bis vor wenigen Jahren in der Schweiz noch gar nicht möglich war. «Entsprechend fehlen die Erfahrungen, welchen Einfluss solche Anlagen im Wald auf die dortige Tier- und Pflanzenwelt haben», sagt Priska Wismer. Sie und ihr Mann haben vor ein paar Jahren begonnen, an den Plänen für den Windpark Stierenberg zu arbeiten.

Eine Reihe von Auflagen

Diese fehlenden Erfahrungen sind denn auch ein Punkt, den der WWF Luzern in seiner Stellungnahme im Mitwirkungsverfahren kritisch einbringt. Gleichzeitig bestehe jetzt die Chance, durch eine wissenschaftliche Begleitung des Projekts neue Erkenntnisse zu gewinnen «zur Optimierung der Schadenminderung».

Tatsächlich sei ein solches mehrjähriges Monitoring eine von mehreren Auflagen, sagt Windpark-Initiantin Priska Wismer. Weitere Auflagen seien Ersatzleistungen – sei es für den Wald, der wegen der Anlagen gerodet werden müsste oder für Fledermäuse, die gestört werden könnten. «Beispielsweise planen wir für die Fledermäuse einen Weiher sowie Brutkästen in der Nähe. Neue Lebensräume für die Tiere», sagt Priska Wismer.

Umweltverbände ins Boot holen

Insgesamt geniesse ihr Projekt viel Wohlwollen, so Wismer weiter. Mit den Umweltverbänden, WWF und Pro Natura, seien sie und ihr Mann in Kontakt, um noch vor der öffentlichen Auflage der nötigen Zonenplanänderung die wichtigsten Kritikpunkte ausräumen zu können.

Aktuell liegt das Dossier «Windpark Stierenberg» für die Vorprüfung beim Kanton Luzern. Laut den Initianten könnten die Planänderungen noch diesen Sommer öffentlich aufgelegt werden und so könnte Ende Jahr auch noch die Gemeindeversammlung von Rickenbach über die Pläne abstimmen.

Die wichtigsten Zahlen

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Die Anlagen würden den umliegenden Wald deutlich überragen: Die Rotorspitzen der drei Windräder erreichen voraussichtlich eine Höhe von bis zu 180 Metern. Die Naben kämen auf etwa 120 Metern Höhe zu stehen.

Die Investitionen von gesamthaft 15 bis 20 Millionen Franken sollen von Privaten und Firmen getragen werden. Die ganze Anlage soll Strom für bis zu 4600 Haushalte liefern.

Im Kanton Luzern gibt es nebst Rickenbach weitere Projekte für Windkraft-Anlagen. Unweit vom Stierenberg entfernt wurde bereits die Windenergie-Anlage Diegenstal realisiert. Die Genossenschaft hegt laut eigenen Angaben Pläne für einen Ausbau dort.

Ebenfalls angekündigt wurde das Projekt «Bürgerwindpark» im Entlebuch – oberhalb von Escholzmatt sollen mehrere grosse Windräder entstehen.

Und schliesslich gibt es Pläne für einen Windpark auf dem Lindenberg, entlang der Kantons- und Gemeindegrenzen zwischen Hitzkirch (LU) und Beinwil Freiamt (AG). Es handelt sich um ein gemeinschaftliches Projekt dreier Energieversorger. Eine Interessengemeinschaft bekämpft die Pläne.

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