ABB muss sich einen neuen CEO suchen. Der bisherige operative Chef, Joe Hogan, wird das Amt aus privaten Gründen abgeben. Das teilte ABB mit.
Das Datum seines Austritts steht noch nicht fest. Hogan wird die Konzernleitung weiter führen, bis ein Nachfolger ernannt ist. Die Suche nach einem Nachfolger sei intern wie extern bereits eingeleitet.
«Die Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen, zumal ABB heute ein erfahrenes und erfolgreiches Managementteam und einen Verwaltungsrat hat, auf dessen Unterstützung ich immer zählen konnte», erklärte der 56jährige Hogan in einer Mitteilung.
Abschied bedauert
Verwaltungsratspräsident Hubertus von Grünberg lobt Hogan als «grossartigen Konzernchef», der ABB während der schlimmsten Weltwirtschaftskrise der letzten Jahrzehnte erfolgreich geführt habe. «ABB ist heute in einer viel besseren Verfassung als bei seinem Antritt vor fünf Jahren», so Grünberg.
Hogan trat im September 2008 als Konzernchef in die ABB ein. Seit seinem Antritt hat ABB etwa 20 Milliarden US-Dollar in die Expansion des Unternehmens investiert. Allein in den vergangenen drei Jahren akquirierte die ABB drei grosse Unternehmen.
Aufgrund dieser Zukäufe befindet sich ABB in einem grossen Integrationsprozess. Um die Dynamik nicht zu gefährden, wolle er einen «reibungslosen» Übergang gewährleisten, teilte Hogan mit. Wegen der teuren Investitionen und der Abkühlung des wichtigen Marktes Asien ist bei der ABB im vergangenen Jahr der Gewinn um 15 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar zurückgegangen.
Marktteilnehmer schätzen, dass die Personalsituation insgesamt Unsicherheiten bringt – zumindest so lange, bis ein Nachfolger gefunden sei. Der Titel werde zum Wochenschluss wohl etwas unter Druck stehen. Die Aktie lag am Morgen mit einem Minus von 1,1 Prozent bei 21,29 Franken.