- Die jahresdurchschnittliche Zahl der Arbeitslosen betrug im letzten Jahr 118'103 Personen.
- Daraus ergibt sich im Jahresmittel eine Arbeitslosenquote von 2,6 Prozent.
- Die Quote fiel damit auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren zurück. Allerdings wurde zwischenzeitlich die Berechnungsmethode verändert.
- Im Monat Dezember hat sich die Quote verglichen mit November aber wie erwartet erhöht.
Die Zahlen zeigten, dass es der Schweizer Wirtschaft gut geht und dass sich der Arbeitsmarkt in einer guten Verfassung befindet, so das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco). Stark abgenommen habe die Arbeitslosenzahl bis Juli, danach verblieb sie auf tiefem Niveau. Ab November hätten in erster Linie saisonale Effekte zu einer Zunahme geführt.
Seco zieht positives Fazit zur Stellenmeldepflicht
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Das Seco zieht ein positives Fazit betreffend der Einführung der Stellenmeldepflicht, die seit Juli gilt. Es handelt sich dabei um die Umsetzung des «Inländervorrangs light» und soll dazu beitragen, das Potenzial an inländischen Arbeitskräften besser zu nutzen. Das Parlament beschloss die Massnahme für eine EU-kompatible Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative der SVP.
Die starke Zunahme der gemeldeten offenen Stellen zeige, dass die Arbeitgeber der Stellenmeldepflicht nachkommen, resümiert das Seco. Die IT-Systeme zur Online-Erfassung von offenen Stellen funktionieren laut Seco gut und die notwendigen Überprüfungen bei den RAV erfolgten rasch.
Saisonal bedingte Zunahme im Dezember
Per Ende Dezember waren insgesamt 119'661 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben. Das waren 9187 Personen mehr verglichen mit November. Die Arbeitslosenquote stieg somit um 0,2 Prozentpunkte auf 2,7 Prozent, verharrte allerdings um Saisonfaktoren bereinigt bei 2,4 Prozent.
Die Werte entsprechen in etwa den Erwartungen der Ökonomen. Diese hatten für Dezember eine Arbeitslosenquote im Bereich von 2,6 bis 2,7 Prozent erwartet. Die Prognosen zur saisonbereinigten Ziffer lagen bei 2,4 und 2,5 Prozent.
Tiefe Arbeitslosenquote täuscht
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Die tiefen Arbeitslosenzahlen für die Schweiz sind zu relativieren. Denn seit die Arbeitslosenversicherung 2011 reformiert wurde, erscheinen viele Langzeitarbeitslose und Studienabgänger nicht mehr in der Statistik.
Zudem hat das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) ein neues, automatisiertes Erfassungssystems der Daten eingeführt.
Unabhängig von diesen technischen Effekten gilt für die Schweizer Arbeitslosenzahlen grundsätzlich: Die Arbeitslosenquote des Seco stützt sich auf die Anmeldungen der Arbeitslosen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) und erfasst so zum Beispiel die Ausgesteuerten nicht. Damit sind diese Zahlen auch nicht international vergleichbar
Internationalen Standards entspricht dagegen die Erwerbslosenquote, die das Bundesamt für Statistik jeweils veröffentlicht. Diese «Arbeitslosenzahl» gemäss Definition des Internationalen Arbeitsamtes (ILO) liegt deutlich höher. So lag die Erwerbslosenquote für die Schweiz im 3. Quartal 2018 bei 4,4 Prozent. Diese Zahl ist auch mit andern Ländern vergleichbar. (stri)
Weiter hat das Seco im Berichtsmonat 197'950 Stellensuchende gezählt, das sind 7738 mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl jedoch um 6,6 Prozent.
Die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt wird auch die Bundesfinanzen entlasten. Das Rechnungsjahr 2018 schloss der Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung mit einem Überschuss von 1,11 Milliarden Franken ab. Damit konnten die Darlehen der Arbeitslosenversicherung bei der Bundestresorie auf 1,1 Milliarden halbiert werden.