Zum Inhalt springen

Wirtschaft Arbeitslosenzahlen 2015: Rauf oder runter?

Der tiefe Ölpreis und die Unsicherheit im Euroraum prägen den Arbeitsmarkt auch im kommenden Jahr. Der eine Faktor wirkt sich positiv aus, der andere negativ. Die Arbeitslosenquote werde sich deshalb kaum verändern, schätzt ein Experte.

Aktuell liegt die Arbeitslosigkeit in der Schweiz bei 3,2 Prozent. Doch was bringt das nächste Jahr? Wirtschaftsprofessor und Arbeitsmarktexperte George Sheldon kann sich vorstellen, dass diese Quote in den Sommermonaten leicht sinken wird – saisonbedingt. Massgebend für den Arbeitsmarkt sei aber auch der tiefe Ölpreis. Dieser wirke «wie ein Beschäftigungsprogramm», sagt er gegenüber SRF.

Audio
Professor George Sheldon zur Entwicklung des Arbeitsmarktes im 2015
aus SRF 4 News aktuell vom 31.12.2014.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 28 Sekunden.

Allzu optimistisch ist Sheldon aber nicht. Es gebe gewisse Fragezeichen bei der Entwicklung im Euroraum – insbesondere in Griechenland, so der Fachmann. «Wenn da eine Krise auftreten würde, hätte das einen stark dämpfenden Effekt.»

Für eine markant tiefere Arbeitslosenquote wäre zudem ein Konjunkturaufschwung nötig. «Wenn man die Impulse betrachtet, kann man davon ausgehen, dass sich die Arbeitslosenquote im kommenden Jahr kaum verändern wird», erklärt der Wirtschaftsprofessor. Eine Arbeitslosenquote von rund drei Prozent sei normal, wenn die Wirtschaft weder am Überhitzen, noch am Abkühlen sei.

Ausländische Arbeitslose verliessen die Schweiz

Anders zeigte sich die Lage in den 70er- und 80er-Jahren. Damals lag dieselbe Quote meist unter einem Prozent. Dafür hat Sheldon aber eine logische Erklärung. Einerseits sei die obligatorische Arbeitslosenversicherung erst 1977 eingeführt worden. Davor bestand kein genereller Anspruch auf Taggeld. «Zweitens waren die meisten von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen nicht dauerhaft in der Schweiz.»

Ausländische Arbeitskräfte hätten nur kurzfristige Arbeitsbewilligungen gehabt, so Sheldon: «Als sie ihre Stellen verloren haben, erfüllten sie die Voraussetzungen nicht mehr, um diese Bewilligung zu verlängern. In der Folge sind sie zurückgewandert.»

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel