- Das Kabinenpersonal der Lufthansa-Billig-Tochter Eurowings ist am Dienstag an den Flughäfen Hamburg und Düsseldorf in einen ganztägigen Streik getreten.
- Passagiere müssen wegen des Streiks mit Verspätungen und Ausfällen rechnen. Für Informationen dazu, verweist die Airline auf ihre Homepage .
- Die Lufthansa streicht am Mittwoch ausserdem 876 von ihren 3000 Flügen. Die Piloten haben ebenfalls einen Streik angekündigt. Mehr als 75'000 Passagiere sind davon betroffen.
- Sowohl das Kabinenpersonal als auch die Piloten fordern Lohnverbesserungen.
- Lufthansa will den Streik per Gericht noch stoppen.
Turbulente Streikwoche für die Lufthansa und ihre Passagiere: Gleich zwei Gewerkschaften wollen in diesen Tagen möglichst viele Flieger am Boden halten. Nachdem bereits am Dienstag die von Verdi organisierten Flugbegleiter der Tochter Eurowings rund 60 Flüge verhindert haben, planen die Piloten der Muttergesellschaft Lufthansa an diesem Mittwoch einen weit grösseren Streik, bei dem nach vorläufigen Planungen nahezu jeder zweite Flug der Marke Lufthansa ausfallen könnte. Das Unternehmen hatte am Dienstag noch versucht, mit einer einstweiligen Verfügung den 14. Pilotenstreik in Folge juristisch zu stoppen.
Wegen des Streiks von Eurowings müssen Passagiere mit Ausfällen und Verspätungen rechnen. Die Airline empfiehlt allen Reisenden, sich auf der Internetseite des Unternehmens zu informieren, ob ihr Flugzeug abhebt. Nach Angaben von Eurowings stehen am Dienstag 19 Abflüge und 19 Ankünfte in Hamburg auf dem Flugplan, in Düsseldorf jeweils 44. Betroffen sind 4000 Passagiere. Die Airline fliegt in der Schweiz die Flughäfen Genf, Basel und Zürich an.
Zweiter Streik für morgen angekündigt
Morgen kommt es gleich nochmals zum Streik: Auch die Lufthansa-Piloten legen ihre Arbeit nieder. Von den rund 3000 Flügen der Lufthansa-Gruppe fallen 876 aus. 51 der gestrichenen Flüge sind Interkontinentalverbindungen. Insgesamt seien rund 100'000 Passagiere betroffen, teilt die Lufthansa mit.
Es handelt sich um den 14. Streik in der laufenden Tarifauseinandersetzung, in der zum ersten Mal im April 2014 gestreikt worden war. Dieses Mal geht es ausschliesslich um die Tarifgehälter von rund 5400 Piloten der Lufthansa, der Lufthansa Cargo und der Tochtergesellschaft Germanwings.
Personal fordert Lohnverbesserungen
Die Piloten verlangen Tariferhöhungen von zusammen 22 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren bis April 2017. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hatte am vorigen Mittwoch erneut den Vorschlag des Unternehmens abgelehnt, in eine Schlichtung zu den offenen Gehaltsverhandlungen einzusteigen.
Auch beim Eurowings-Kabinenpersonal geht es um Lohnforderungen: Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Anhebung der Löhne und Funktionszulagen um sieben Prozent für 460 Kabinenmitarbeiter, 500 Euro Zulage für die Kabinenleitung und weitere Verbesserungen. Verhandlungen dazu endeten am 11.11. ohne Ergebnis.