Im Mittel verdienten Arbeitnehmende in der Privatwirtschaft letztes Jahr 6189 Franken pro Monat. Zwischen 2012 und 2014 stiegen die Löhne damit um 1,2 Prozent. Dies zeigt eine Studie des Bundesamts für Statistik (BFS).
Die Löhne unterscheiden sich dabei stark nach Wirtschaftszweig: Am unteren Ende der Lohnskala liegen Branchen wie der Detailhandel oder das Gastgewerbe. Über dem Mittel sind die Pharma- oder die Versicherungsbranche.
Lohnschere schliesst sich leicht
Zwischen 2008 und 2014 stiegen die Löhne in der Mittelklasse um 6,8 Prozent. Bei den am tiefsten Entlöhnten erhöhte sich das Einkommen um 9,1 Prozent. Im gleichen Zeitraum stiegen die Saläre der Bestverdiener um 3,6 Prozent.
Wenn die Wirtschaft schleppend geht, ist am Ende des Jahres weniger Gewinn vorhanden. Das macht sich vor allem bei den Topkadern bemerkbar, welche mit Boni bezahlt werden.
Zwischen 2008 und 2014 war somit ein Rückgang des Lohnunterschieds bei der allgemeinen Lohnpyramide festzustellen. Boris Zürcher, der Leiter der Direktion für Arbeit sagt dazu: «Wenn die Wirtschaft schleppend geht, ist am Ende des Jahres weniger Gewinn vorhanden. Das macht sich vor allem bei den Topkadern bemerkbar, welche mit Boni bezahlt werden.»
Anteil der Tieflöhne geht leicht zurück
2014 gab es in der Schweiz, jeweils auf eine Vollzeitstelle bezogen, rund 256'000 Tieflohnstellen. Bei diesen Stellen beträgt der monatliche Bruttolohn weniger als 4126 Franken. Der Anteil dieser Tieflohnstellen ist in den letzten Jahren leicht zurückgegangen. Insgesamt beträgt der Frauenanteil in diesen Jobs 67 Prozent.
Ungleiche Verteilung zwischen Frau und Mann leicht geschrumpft
Im Privatsektor belief sich das Lohngefälle zwischen Frauen und Männern 2014 auf 15,1 Prozent – die Ungleichheit hat im Vergleich zu 2012 um 3,8 Prozent abgenommen. Laut dem Bundesamt sind die Lohnunterschiede jedoch je nach Position unterschiedlich. Dabei gilt: Je höher die Anforderungen, desto grösser der Lohnunterschied zwischen Mann und Frau.
Ausländische Arbeitskräfte: Unterschiede je nach Qualifikation
Laut Studie verdienen Schweizer Arbeitnehmende im Allgemeinen mehr als ausländische. Bei Stellen mit hohem Verantwortungsniveau zeigt sich jedoch, dass ausländische Arbeitskräfte systematisch höhere Löhne erzielten als schweizerische.
Gerade umgekehrt ist die Situation bei den Stellen ohne Führungsverantwortung: Dort ist der Lohn von Schweizer Arbeitnehmenden höher als jener von ausländischen Arbeitskräften.