Das Wichtigste in Kürze
- Bargeld ist in der Schweiz im Vergleich zu Bankkarten und elektronischen Bezahlmethoden besonders beliebt.
- Doch niemand weiss, wieso das so ist.
- Deshalb startet die Nationalbank jetzt eine Studie mit 2000 Probanden.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) lässt in den nächsten Monaten 2000 Personen zu ihren Gewohnheiten beim Bezahlen befragen. Die Teilnehmer sollen während einer Woche über ihre Zahlungsgewohnheiten ein Tagebuch führen, wie die SNB gegenüber SRF erklärte. Sie sollen dabei aufschreiben und begründen, warum sie im Alltag was wie bezahlen.
Wieso bezahlen Schweizer gern in bar?
Mit der Umfrage will die SNB eine Forschungslücke schliessen. Denn im Unterschied etwa zu Deutschland, Frankreich und den USA fehlen in der Schweiz zuverlässige Angaben zum Zahlungsverhalten der Bevölkerung. Man weiss hierzulande also nicht, was die Leute dazu bewegt, bar zu bezahlen anstatt elektronisch.
Bislang ist einzig klar, dass die Menge an Bargeld im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung der Schweiz in den letzten Jahren etwas zugenommen hat. Ökonomen erklären dies unter anderem damit, dass das Vertrauen in die Sicherheit der Franken-Geldscheine nach wie vor gross ist. Seit der Finanzkrise von 2008 ziehen deshalb viele das Bargeld dem Geld auf dem Konto bei der Bank vor.
Bargeld hinterlässt keine Spuren
Hinzu kommt, dass Bargeld anonym ist und keine Datenspuren hinterlässt. Das bietet Schutz vor Bespitzelung durch Firmen oder den Staat. Ob es aber tatsächlich solche Überlegungen sind, die das Bargeld beliebt machen, oder etwa die nostalgische Freude an den farbigen Geldscheinen der Nationalbank – das soll nun die Umfrage klären.