- Reden, Interviews und Debatten mit hochkarätigen Gästen: SRF hat live vom WEF in Davos berichtet.
- Die Reden von Emmanuel Macron und Angela Merkel stellten die Höhepunkte dar.
- Das Fazit des Tages: Eine optimistische Grundstimmung, aber viele ungelöste Probleme.
Der Ticker ist abgeschlossen
-
19:37
Durchwachsene Bilanz am zweiten WEF-Tag
«Die Stimmung war optimistisch und dennoch sind viele Probleme ungelöst – wie zum Beispiel die internationale Schuldenkrise, meint Reto Lipp. Der Optimismus sei deshalb wohl eher kurzfristiger Natur. Langfristig lebe man von der Substanz, so sein Fazit.
Was die Politik angehe, habe man gesehen, dass Europa wisse, dass es nun etwas tun müsse, bilanziert Stephan Klapproth. «Alle schauen dabei auf Emmanuel Macron.» Aus seiner Sicht sei die Rede des französischen Präsidenten zwar brillant gewesen – allerdings auch etwas zu lang. «Das ist bei ihm immer so», ergänzt Reto Lipp mit einem lachenden Auge.
-
18:58
Waren Sie zu forsch in der Europa-Politik, Frau Bundesrätin?
Nun ist Bundesrätin Doris Leuthard zu Gast. Hat Sie im letzten Jahr als Bundespräsidentin zu forsch in der Europa-Politik agiert? Hintergrund ist die beschränkte Börsenanerkennung durch die EU-Kommission Ende des letzten Jahres. Das wisse sie nicht, aber wahrscheinlich werde sich Jean-Claude Juncker nicht gerne mit ihr treffen, «weil er uns im letzten Jahr doch etwas gepiesackt hat und von uns eine entsprechende Antwort erhalten hat.» Die EU habe sich im Dezember entgegen den Abmachungen gehandelt und das wisse Juncker genau.
-
18:51
Wann, wenn nicht jetzt?
Geht Emmanuel Macrons Rede vor dem WEF einmal in die Geschichtsbücher ein? Das Zeug dafür hätte sie – genügend politischen Sprengstoff sowieso.
«Wenn wir uns dafür engagieren, unsere Globalisierung fairer und nachhaltiger zu gestalten, dann schaffen wir auch eine Stabilität, die gut für die Bevölkerung ist.» Die entsprechenden Lösungen und Technologien dafür wären vorhanden. Es liege jetzt an den Regierungen und Unternehmen. Sie müssten sich die Frage stellen: «Wollen wir das und wann beginnen wir damit?» Die Antwort ist Macron klar: «Jetzt!»
-
18:19
Europa, Europa, Europa
«Frankreich ist wieder da. Frankreich ist zurück im Herzen Europas.» Mit diesen Worten machte Frankreichs Staatspräsident klar, für was er steht. «Wir werden nie Erfolg haben können ohne den Erfolg Europas. Deshalb brauchen wir eine wirkliche Neugründung Europas.»
2018 werde das Jahr, in dem eine neue europäische Strategie auf den Weg gebracht werden müsse. Denn Europa werde als Gegenpart zu den USA und China benötigt, so Emmanuel Macron. «Unsere Vorstellungen von Freiheit, Fairness und Gerechtigkeit, der Freiheit des Einzelnen – die Ausgewogenheit dieser Werte gibt es nur in Europa. Und wenn wir eine Zersplitterung der Welt vermeiden wollen, dann brauchen wir ein stärkeres Europa.»
-
18:04
Blick hinter die Kulissen
Macron bei seiner Ankunft – wenige Augenblicke vor der Rede, begrüsst von WEF-Gründer Schwab.
-
17:50
Emmanuel Macron spricht am WEF
Frankreichs Staatspräsident hatte zu Beginn seiner Rede die Lacher auf seiner Seite. Mit Verweis auf den meterhohen Schnee in und um Davos sagte Macron, die WEF-Macher könnten froh sein, keine Leugner des Klimawandels eingeladen zu haben.
-
17:38
Kritik an deutschen Politikern
Nach dem Daumendrücken ist vor dem Rücktritt. Geht es nach dem deutschen Unternehmer Bettermann braucht es in Berlin neues Personal.
-
16:29
Wie wird Trump empfangen?
Natürlich wartet man in Davos auch schon gespannt auf Donald Trump. Doch wie wird die WEF-Gemeinde auf den US-Präsidenten reagieren? «Ich denke, er wird erstaunlich gut empfangen», sagt Anthony Scaramucci. Er war einst Trumps Kommunikationsdirektor – für zehn Tage.
-
16:00
Kein «Schnellschuss-Abkommen» mit der EU
Ein grosses Thema in der Finanzbranche: Die Börsenäquivalenz, welche die EU der Schweiz vorerst nur bis Ende 2018 gewährt. «Wir alle waren schockiert», sagt der Präsident Schweizerischen Bankiervereinigung, Herbert Scheidt darüber. «Wir sind schon etwas betrübt darüber, dass unsere Partner ihr Wort nicht halten», so Scheidt. Er habe das Gefühl, dass man die Schweiz in eine Ecke drängen wolle. Die Schweiz solle sich nicht erpressen und auch kein «Schnellschuss-Abkommen» mit der EU abschliessen.
-
15:50
Daumendrücken für Merkel
Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt trotz des scharfen internationalen Wettbewerbs und der weltweiten Migrationsproblematik weiter auf die Europäische Union. «Abschottung schützt keine Grenzen», so Merkel. Man brauche mit allen Nachbarn ein gutes Miteinander.
«Protektionismus ist nicht die richtige Antwort.» Vielmehr brauche es eine soziale Marktwirtschaft. Dann klappe es auch mit der weltweiten Zusammenarbeit. «Und wenn sie mir die Daumen drücken, dass wir in Deutschland bald eine Regierung bekommen, dann wird das noch besser gehen. »
-
15:17
Lustige Anekdote am Rande
Wie Johann Schneider-Ammann die WEF-Eröffnung rettete und Indiens Premier zum Lachen brachte.
-
14:51
Strafzölle und Dumpingpreise
Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann pflegt, was das erste Amtsjahr von Donald Trump angeht, einen eher entspannten Blick. «Allerdings hat er in Sachen liberaler Weltpolitik auch kritische Töne von sich gegeben. Punktuell konnte ich das sicher verstehen – flächendeckend habe ich damit aber meine Mühe.»
Trumps Ankündigung von Strafzöllen sieht Schneider-Ammann nicht als Beginn eines neuen Handelskrieges. Im Übrigen sei Trump auch nicht der erste, der dieses Mittel nutzt, um gegen Dumpingpreise vorzugehen, so der Wirtschaftsminister.
-
14:25
«Wir brauchen Unternehmen mit Sinn und Zweck»
«Technik bietet Chancen und Gefahren», sagt die ugandische Politikerin Winnie Byanyima. Die Staaten müssten zwar Innovationen zulassen – aber so, dass diese auch wirklich die gesellschaftlichen Probleme lösten. «Denn die, die von staatlichen Forschungen und Investitionen müssen auch etwas zurückgeben – in Form von Steuern und Wissen. Wir brauchen Geschäftsmodelle, die nicht nur auf Gewinnmaximierung ausgerichtet sind. Wir brauchen Unternehmen mit Sinn und Zweck.» Denn sonst würde die Technologie künftig nur dazu verwendet, um Stellen zu beseitigen, so Winnie Byanyima.
-
14:12
Lebenswerte Zukunft als weltweites Ziel
«Wir brauchen weltweit einen gleichwertigen Zugang zu Bildung, einen gleichwertigen Zugang zum Arbeitsmarkt für Frauen und faire Steuern, um für eine gerechte Verteilung des Wachstums zu sorgen», fordert Alain Berset in der «SRF DEBATE». Generell müsse die Politik sicherstellen, dass alle eine lebenswerte Zukunft hätten, so der Bundespräsident.
-
14:04
Prominenter Zuschauer
Nicht nur die Diskussionsrunde ist hochkarätig. König Felipe von Spanien folgt gespannt der Diskussionsrunde.
-
13:58
Enttäuschte Hoffnungen enden in Krieg und Extremismus
Für den südkoreanischen Mediziner und Präsidenten der Weltbank Jim Yong Kim sind die Herausforderungen der Zukunft zwar vielfältig – allerdings sollte der Fokus geschärft werden. Denn «die alles entscheidende Frage der Zukunft ist: Wie können wir allen Menschen die gleichen Chancen einräumen? Denn sollten wir deren Hoffnungen und Wünsche enttäuschen, dann werden wir erleben, dass diese Menschen die Quelle von Instabilität werden, von Gewalt, Kriegen und Extremismus.
-
13:51
Wie lässt sich die Ungleichheit in der Welt stoppen?
Susanne Wille diskutiert in der «SRF live debate» mit Bundespräsident Alain Berset, dem kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos, Weltbank-Präsident Jim Yong Kim und Winnie Byanyima von Oxfam über Ungleichheit in unserer Gesellschaft.
-
13:04
Digitalisierung als Aufgabe der Stunde
Auf die deutsche Kanzlerin angsprochen, sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen: «Es ist beeindruckend, was für eine Anerkennung Angela Merkel weltweit hat und wie viel Vertrauen sie geniesst, Probleme mit ihrer ruhigen Art zu lösen.» Dennoch sei Deutschland in einer Phase, in der man sich trotz der guten Wirtschaftslage klarmachen müsse, dass wir einen Aufbruch brauchen in der Digitalisierung. «Das ist die Aufgabe der Stunde.»
Ambitionen, Kanzlerin Merkel im Amt zu beerben, erteilte von der Leyen eine Absage.
-
12:36
Wie zerrissen ist die Welt, Ursula von der Leyen?
«Für eine gemeinsame Zukunft in einer zerrütteten Welt» lautet das Motto des diesjährigen WEF. Doch wie zerrissen ist die Welt überhaupt? Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen muss es wissen. Die Gefahr der Fragmentierung und der Zersplitterung sei sehr gross, sagt von der Leyen. Deshalb habe man für Davos genau das richtige Motto gewählt. «Beispielsweise gegen den Terror kann kein Land entgegenkommen.» Doch internationale Allianzen könnten etwas bewirken, so die deutsche Verteidigungsministerin.
-
12:17
China strebt wirtschaftliche Autarkie an
Der Journalist Keith Bradsher berichtet seit 15 Jahren für die «New York Times» aus China. Aus seiner Sicht profitieren derzeit noch sehr viele Firmen in der Schweiz und Deutschland vom wirtschaftlichen Aufschwung Chinas. Noch. Denn «der Wirtschaftsplan 2025 listet zehn Branchen auf, in denen China versucht, die eigenen Bedürfnisse abzudecken». Das seien unter anderem die Bereiche Pharma und Medizin, Robotertechnik, E-Autos und Autokomponenten. «Das ist eine breit abgestützte Strategie und China macht das natürlich alles sehr bewusst.»