Wird das GA um 10 Prozent teurer? Der «Beobachter» hat am 8. Mai ein internes Papier der nationalen Tariforganisation CH-Direct publik gemacht, wonach der Preis des Generalabonnements zweiter Klasse auf Ende 2021 auf 4250 Franken erhöht werden soll.
Im «ECO Talk», der heute ausgestrahlt wird, sagt SBB-Konzernchef Andreas Meyer dazu: «Das ist ein Ideenpapier der Branche: 250 Verbünde und Verkehrsunternehmen, die sich über die Tarife einigen müssen. Und Ideenpapiere sind nie Entscheide.»
Es sei noch nichts entschieden. «Ich würde meinen, wir sollten jetzt mal das Preisgefüge stabil halten, auch in diesem Jahr.»
Viele haben das GA nur aus Bequemlichkeit.
Er sagt aber auch: «Ich persönlich möchte gerne die Generalabonnement-Preise durchaus anpassen – aber wenn wir sie individualisieren können.»
Konkret: Es gebe viele Leute, «die haben das GA einfach nur aus Bequemlichkeit. Und wenn man für die das Generalabonnement verteuert, dann fehlt ein Element der Lebensqualität.» Das müsse man berücksichtigen. «Es gibt das andere Extrem von Menschen, die das GA bereits Mitte Februar herausgefahren haben.»
Sein Ziel sei, alle Nutzer auf den Swisspass zu bringen, so dass zwischen den Vielnutzern und den Wenignutzern differenziert werden könne.
Offensive der Sparbillette
Laut Andreas Meyer besitzen inzwischen fast eine halbe Million Kunden ein Generalabonnement. Es kostet 3860 Franken pro Jahr, in der 1. Klasse 6300 Franken. Die SBB setzen derzeit auf den Ausbau der Sparbillette. Sie hätten im letzten Jahr 5 Millionen davon verkauft und wollten in diesem Jahr weitere 230 Millionen Franken in das Programm investieren.
Ein Ziel dieser Billette: Kunden in die Züge bringen, die sonst das Auto genommen hätten. Denn die SBB-Züge sind in der Schweiz nur zu 20 Prozent (Regionalverkehr) bzw. zu 30 Prozent (Fernverkehr) ausgelastet.