Die EU-Kommission spricht vorsichtig von einem «allmählichen Aufschwung». Die Probleme seien weiterhin gross. EU-Währungskommissar Olli Rehn warnt deshalb vor übertriebenem Optimismus – es sei noch zu früh, den Sieg zu verkünden und sich auszuruhen.
Die Haushaltskonsolidierung und die Strukturreformen hätten zwar den Weg für die Erholung geebnet. Die Arbeitslosigkeit, die derzeit auf einem Rekordhoch steht, bleibe jedoch auf einem nicht hinnehmbaren Niveau.
Im Frühjahr war die Wirtschaft in der Euro-Zone erstmals seit eineinhalb Jahren wieder gewachsen. Dennoch geht die EU-Kommission weiter davon aus, dass die Wirtschaft in den 18 Ländern im Gesamtjahr 2013 unterm Strich um 0,4 Prozent schrumpft.
Des einen Freud, des anderen Leid
Für das nächste Jahr kappte die EU-Kommission ihre Prognose minimal und erwartet ein Wachstum von 1,1 (bisher: 1,2) Prozent. Für 2015 peilt die Kommission einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 1,7 Prozent an.
Wegen der eingetrübten Konjunkturaussichten in Schwellenländern wie China werde der Währungsraum nur allmählich zu «solidem Wachstum» zurückkehren. Grösster Wachstumstreiber sei die Binnenkonjunktur.
Der deutschen Wirtschaft traut die EU-Kommission eine deutlich bessere Zukunft zu als der gesamten Euro-Zone. Die Konjunktur dürfte 2013 um 0,5 Prozent anziehen, 2014 um 1,7 Prozent zulegen und 2015 dann ihr Wachstum auf 1,9 Prozent beschleunigen.
Den meisten EU-Krisenstaaten wie Italien, Spanien, Portugal und Griechenland sagen die Brüsseler Experten erst im nächsten Jahr wieder eine steigende Wirtschaftskraft voraus. Demnach dürfte es für Zypern und Slowenien sogar erst 2015 wieder bergauf gehen.