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Wirtschaft Märkte erholten sich schnell vom Trump-Schock

Für den Fall einer Trump-Sieges bei den US-Präsidentschaftswahlen hatten Marktbeobachter das Schlimmste befürchtet, schliesslich gilt der Republikaner als unberechenbar. Doch die Talfahrt an den Finanzmärkten war schnell wieder vorbei. Fragt sich nur: warum?

Chefökonom Karsten Junius von der Bank J. Safra Sarasin hatte für den Fall eines Trump-Triumphs ein Börsengewitter vorhergesagt – wie viele andere auch.

Ganz unrecht hatte er nicht: Einige Börsen brachen zu Handelsbeginn tatsächlich so stark ein wie zuletzt nach dem Brexit-Votum der Briten. Der Dollar verlor gegenüber dem Euro massiv an Wert, der mexikanische Peso stürzte auf ein Rekordtief, am Ölmarkt ging es ebenfalls bergab.

Siegesrede wirkte beruhigend

Doch das Gewitter war nur von kurzer Dauer. «Es ist eine Überraschung, wie gut die Aktienmärkte das Wahlergebnis verdauen», sagte Junius SRF online. «Offensichtlich hat die versöhnliche Siegesrede viel dazu beigetragen.» Trump hatte unter anderem dazu aufgerufen, die Spaltung in den USA zu überwinden. Und «fair» mit der Wertegesellschaft umzugehen.

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Nach Trump-Wahl: Pharmabranche atmet auf
aus SRF 4 News aktuell vom 09.11.2016.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 51 Sekunden.

Das wirkte auf die Märkte wie eine Beruhigungspille. Am Nachmittag notierten die US-Leitbörse Dow Jones wie auch die US-Technologiebörse Nasdaq wieder leicht im Plus, der Ölpreis pendelte sich fast wieder auf Vortagesniveau ein. Und auch der Dollar machte seine Anfangsverluste grösstenteils wieder wett.

Viele Finanzmarktakteure rückten offenbar schnell wieder das Positive in Trumps Wahlkampf-Ankündigungen in den Vordergrund. Konkret: Die angekündigten Steuersenkungen und Investitionen in die Infrastruktur. «Das könnte kurzfristig einen Nachfrageschub geben», sagte Sarasin-Chefanalyst Karsten Junius.

Hoffnung auf Konjunkturbelebung

Auch Susanne Toren von der Zürcher Kantonalbank ist überzeugt davon, dass sich eine Vereinfachung des Steuersystems plus umfangreiche Unternehmens-steuersenkungen sowie höhere Ausgaben für Sicherheit und Militär positiv auf Wachstum und Arbeitsmarkt auswirken werden.

Die ZKB-Analystin verweist in einer Analyse auf die Jahre unter US-Präsident Ronald Reagan, ebenfalls ein Republikaner. Unter Reagan sei mit einer ähnlichen Wirtschaftspolitik die Arbeitslosenrate von über zehn Prozent im Jahr 1980 auf 5,4 Prozent im Jahr 1988 zurückgegangen. Und die Konjunktur habe – trotz leicht ansteigender Verschuldung – allmählich an Fahrt gewonnen.

Bedenken sind nur vertagt

Dass trotz aller Versuche, dem Wahlergebnis Positives abzugewinnen, ein erhebliches Mass an Unsicherheit über die Politik des künftigen US-Präsidenten bleibt, zeigt ein Blick auf die US-Staatsanleihen. Nach den überraschenden Wahlsieg Trumps flüchteten viele Anleger aus Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit, auf die Suche nach sichereren Anlagen.

«Die Bedenken sind nicht vergessen», sagte Sarasin-Chefökonom Junius. Aber erst einmal vertragt.

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