- Der Schweizer Biermarkt wuchs dieses Jahr um 1,8 Prozent, das Wachstum der Anzahl Brauereien ist ungebrochen.
- Während weniger Bier aus dem Ausland importiert wurde, produzierten hiesige Brauereien mehr Bier.
- Der sinkende Bier-Konsum kommt zum Stopp: 55 Liter tranken Schweizer dieses Jahr, leicht mehr als im Vorjahr.
Der Hitze-Sommer 2018 hinterliess seine Spuren. Leere Flussbetten, trockene Felder, aber auch trockene Kehlen: Bier floss dieses Jahr in Strömen. Schweizerinnen und Schweizer trinken seit Jahren weniger Alkohol. Dieses Jahr blieb der Bierkonsum jedoch stabil bei rund 55 Litern pro Kopf.
Zu verdanken war dies dem warmen und trockenen Frühling und dem heissen Sommer. So korrelierte der diesjährige Bierkonsum mit dem Klimabulletin von MeteoSchweiz.
Immer mehr Brauereien
Das Wachstum der Anzahl an Brauereien ist ungebrochen. Waren es im letzten Jahr noch 833 Braustätten, verzeichnete die Eidgenössische Zollverwaltung diesen Oktober bereits 995, obwohl auch einige Brauereien aus wirtschaftlichen Gründen schliessen mussten. Auch die Biervielfalt nimmt stetig zu.
So erstaunt es nicht, dass immer häufiger Spezialbiere konsumiert werden. Sie machen nun 18 Prozent am Gesamtkonsum aus, zwei Prozent mehr als im Vorjahr.
Wo bleiben die Lehrlinge?
Mit der steigenden Anzahl der Brauereien steigt auch der Bedarf an geeignetem Personal. Die Branche ist besorgt, dieses nicht mehr zu finden. Nur zehn Lernende pro Jahr beenden in der Schweiz eine Lehre als Lebensmitteltechnologe/-technologin mit Schwerpunkt Bier. Viele Bierbrauer in der Schweiz stammen aus Deutschland.
Doch es mangelt nicht nur an motivierten Jungen. Die Infrastrukturvoraussetzungen für Lernende ist in manchen Brauereien gar nicht gegeben. 99 Prozent des Schweizer Biers stammt von 51 Brauereien, die das Bierbrauen professionell betreiben und jeweils mehr als 1000 Hektoliter Bier ausstossen. Diese verfügen zum Beispiel auch über eine eigene Abfüllanlage.
In kleineren Braustätten ist es Lernenden somit teilweise gar nicht möglich, den vollständigen Prozess zu lernen, inklusive Bedienen einer Abfüllanlage. Um diese Lücken schliessen zu können, fordert der Brauereiverband die Ausbildner und Kantone auf, die Koordination von Partnerschaften sicherzustellen. Damit das Bier auch im nächsten Sommer wieder kräftig sprudelt.