- Die Migros stellt von grünen Plastikkisten fürs Gemüse auf schwarze um.
- Für die Bauern, die für mehrere Endverkäufer Gemüse anpflanzen und ernten, ergibt dies bei gewissen Sorten mehr Aufwand.
- Die Migros begründet die Umstellung der Gemüsekisten damit, dass die schwarzen ökologischer seien. Zudem sähen Peperoni, Tomaten oder Gurken auf schwarzem Hintergrund besser und frischer aus.
Die schwarzen Kisten sorgen für rote Köpfe bei den Gemüsebauern. Bis jetzt will nur die Migros in ihren Supermärkten das Gemüse darin verkaufen. Die anderen Anbieter, zum Beispiel Coop, setzen weiterhin auf grüne Kisten.
Das bedeutet, dass die Logistik beim Ernten komplizierter wird. Es gibt mehr Arbeit für all diejenigen, die ihr Gemüse an mehrere Abnehmer liefern, sagt Markus Waber vom Verband der Schweizer Gemüseproduzenten: «Problematisch ist es bei Gemüse, das direkt in die Gebinde geerntet wird. Das sind Tomaten, Gurken, Auberginen und teilweise auch Zucchetti.»
Höheres Pfand für die Bauern
Problematisch deswegen, weil zum Teil auch Maschinen zum Einsatz kommen, welche die Kisten bereitstellen und automatisch aufklappen und die nun jedes Mal neu eingestellt werden müssten. Das sei gerade bei kurzfristigen Lieferungen eine Herausforderung.
Dazu kommt, dass das Pfand, welches die Bauern pro schwarze Kiste bezahlen müssen, mit 3.80 Franken mehr als doppelt so hoch ausfällt. Für die grünen Kisten betrug es 1 .50 Franken. Die Produzenten müssen mehr Geld bereit stellen, das sie später aber wieder zurückbekommen. In der Schweiz gibt es rund 1500 grössere und mittlere Gemüseproduzenten. Die Migros ist der grösste Abnehmer.
Es gibt weniger Leerraum zwischen den Produkten und das bedeutet, wir können auf einem Transport mehr Produkte liefern. Das hilft uns, CO2 einzusparen.
Dass der Grossverteiler überhaupt umstellt, hat mehrere Gründe. Zum einen, weil Peperoni, Tomaten oder Gurken auf schwarzem Hintergrund besser und frischer aussähen, heisst es bei der Migros. Man könne die Kisten zudem besser stapeln, und das sei ökologischer, sagt Migros-Sprecher Patrick Stöpper: «Es gibt weniger Leerraum zwischen den Produkten und das bedeutet, wir können auf einem Transport mehr Produkte liefern. Das hilft uns, CO2 einzusparen.»
Regen schwarze Kisten den Gemüsekonsum an?
Trotz der Umstellung würden die betroffenen Produzenten aber alle weiterhin an die Migros liefern. Man könne es ja auch positiv sehen, sagt Markus Waber. Wenn das Gemüse tatsächlich frischer aussehe, werde vielleicht auch mehr davon verkauft und davon würden auch die Produzenten profitieren.