- Die Immobilien in Zürich und Genf seien weiterhin moderat überbewertet, jedoch ohne Tendenzen zur Preissteigerung oder Senkung.
- In Hong-Kong bestehe das grösste Risiko einer Immobilienblase, gefolgt von München, Toronto, Vancouver, Amsterdam und London.
- Dies zeigt eine UBS-Analyse der Preise von Wohnimmobilien in 20 Metropolen der Industrieländer.
Der diesjährige Global Real Estate Bubble-Index der UBS, einer Studie über die Immobilienentwicklung der Metropolen dieser Welt, deutet darauf hin, dass in den meisten grossen urbanen Zentren der Industrieländer das Risiko zur Blasenbildung oder zumindest einer erheblichen Überbewertung bestehe.
Blasenrisiko in einigen Städten gross
Die Rangliste der am stärksten von einer Immobilienpreisblase bedrohten Weltstädte führt Hongkong an. Die Stadt hat den am stärksten überbewerteten Immobilienmarkt, zeigt der Index. Dahinter folgen München, Toronto, Vancouver, Amsterdam und London.
In Stockholm, Paris, San Francisco, Frankfurt und Sydney bestehen grössere Ungleichgewichte. In Los Angeles, Tokio und New York sind wie in Zürich und in Genf die Bewertungen hoch. Dagegen sind die Immobilienmärkte in Boston, Singapur und Mailand fair bewertet, während der Immobilienmarkt in Chicago sogar unterbewertet ist.
In einem Drittel der Städte hat sich jedoch die Situation entspannt. «Wir beobachten eine massive Zweiteilung der Eigenheimmärkte im letzten Jahr. In der Hälfte der Städte steigen die Preise stark an, in der anderen Hälfte sind die Preise de facto gesunken, insbesonere in London, Stockholm oder Sydney gab es im letzten Jahr Preisrückgägne von fünf bis sieben Prozent», erklärt Matthias Holzhey, Immobilien-Analyst der UBS. Die stärksten Rückgänge des Index verzeichnen Stockholm und Sidney, die laut der Mitteilung vom Donnerstag die Risikozone verlassen haben. In London, New York, Mailand, Toronto und Genf gingen die Bewertungen leicht zurück.
Deutlich zugenommen hat dagegen die Überwertung in München, Amsterdam und Hongkong. Auch in Vancouver, San Francisco und Frankfurt sind die Marktungleichgewichte grösser geworden.
Verschiedene Faktoren beeinflussen Schweizer Preise
In Zürich stellt die UBS weiterhin eine Überbewertung des Wohnimmobilienmarktes fest. Im hochpreisigen Segment seien zwar die Preise unter Druck gekommen. In den unteren Preisklassen jedoch hätten die weiterhin tiefen Zinsen und die steigenden Einkommen für einen weiteren Preisanstieg gesorgt.
In der Genferseeregion dagegen hat sich laut UBS der Immobilienmarkt abgekühlt. Die geringe Bautätigkeit in Verbindung mit einem moderaten Bevölkerungswachstum führten jedoch dazu, dass in der Stadt Genf aufgrund des zu tiefen Angebots die Preise hoch bleiben.
Schweiz weiterhin in komfortabler Situation
Der Entwicklung der Immobilienpreise unserer Nachbarländer hinke die Schweiz deutlich hinterher, sagt Matthias Holzhey. «Der Preisanstieg in den letzten Jahren war bei uns relativ schwach, um zwei bis drei Prozent, während sich die Preise in anderen Städten in wenigen Jahren fast verdoppelt haben», meint der Experte. Doch es gebe einen grossen Unterschied: «Wir können uns fast doppelt so viel Wohnraum leisten im Vergleich zu asiatischen Märkten, Australien, Kanada oder London.» Somit stehe die Schweiz im internationalen Vergleich hervorragend da.