Viele von ihnen kommen nicht mit dem Auto oder Zug – sondern per Flugzeug. Und sie kommen nicht aus dem grenznahen Frankreich, Italien oder Deutschland, sondern aus ganz Europa. Die Pendler aus Nicht-Nachbarländern. Diese spezielle Gruppe von Grenzgängern ist zwar noch klein, aber sie wächst rasant: Waren es 2008 noch knapp 100 Leute, die den weiten Weg in die Schweiz auf sich nahmen, so sind es heute rund 1'600.
Die meisten dieser Grenzgänger sind Wochenaufenthalter und kehren jeweils über das Wochenende in ihre Heimatländer zurück. Möglich gemacht haben das Gesetzesänderungen: Grenzgänger müssen seit 2002 nur noch wöchentlich zurück in ihr Heimatland und sie dürfen seit der Einführung der Personenfreizügigkeit aus fast der ganzen EU und dem EFTA-Raum kommen - nicht mehr nur aus dem grenznahen Gebiet.
Fünfmal höherer Lohn
Einer dieser Pendler ist Nikos Nakos. Der Informatiker arbeitet in Zürich für eine Schweizer Bank. Seine Arbeitswoche beginnt früh am Montag in Athen. «Ich steige um 6.30 Uhr in der Früh ins Flugzeug und bin um 8 Uhr in Zürich.» Umgekehrt verlässt Nakos die Schweiz am Freitagabend um 21 Uhr und ist um Mitternacht wieder zu Hause.
Nakos macht dies bereits seit vielen Jahren. «Es klingt zwar verrückt, aber für mich ist das sehr gut.» Die Arbeitsbedingungen seien in der Schweiz sehr gut und das abwechslungsreiche Leben gefällt Nakos gut. Ausserdem verdiene der Grieche in der Schweiz den fünf- bis sechsfachen Lohn Im Vergleich zur einer ähnlichen Stelle in Athen.
Der Grossteil seiner Familie wohnt weiterhin in Griechenland. Seine Frau würde ihn einmal pro Monat in der Schweiz besuchen kommen. Ganz hierher ziehen will Nakos jedoch nicht: «Meine Eltern leben beide noch, ich kann sie nicht alleine lassen.»