Die Lebenserwartung steigt – und das wird in vielen Ländern zur immer grösseren Belastung für die Rentensysteme. So auch in der Schweiz. Grund genug für den Zuger CVP-Ständerat Peter Hegglin, eine bereits schon mal von der BDP vorgeschlagene Idee wieder auf die politische Agenda zu bringen: Ein Rentenalter, das an die Lebenserwartung gekoppelt ist, sich also automatisch anpasst.
Seit Einführung der AHV im Jahr 1948 ist die Lebenserwartung stetig gestiegen, sie liegt heute bei durchschnittlich 83 Jahren. In Zukunft werden die Menschen noch länger leben. Bei einer Koppelung des Rentenalters an die Lebenserwartung würde sich das Rentenalter in Zukunft also automatisch nach oben anpassen.
Effektiv arbeiten Schweizer länger
Einige europäische OECD-Länder haben bereits ein gesetzliches Rentenalter eingeführt, das über demjenigen der Schweiz liegt. In nordeuropäischen Länder, wie etwa Norwegen und Island, gehen Männer wie Frauen erst mit 67 Jahren in Rente. Aber auch in südeuropäischen Ländern, wie Portugal und Italien, müssen zumindest die Männer länger arbeiten als in der Schweiz, so will es das Gesetz.
Allerdings: In allen Nachbarländern der Schweiz, also Frankreich, Deutschland, Österreich und Italien, hängen die Menschen ihre Jobs früher an den Nagel, als gesetzlich vorgesehen wäre. In Frankreich, wo das offizielle Rentenalter mit rund 61 Altersjahren vergleichsweise tief ist, gehen Männer wie Frauen im Durchschnitt schon vor dem 60. Geburtstag in Rente.
In der Schweiz liegt das effektive durchschnittliche Rentenalter – gemäss OECD und Bundesamt für Statistik (BfS) – bei Männern und Frauen über dem gesetzlichen Rentenalter.
Die Spitzenreiter unter den europäischen OECD-Ländern sind allerdings die Isländer: Frauen gehen durchschnittlich mit 68 Jahren, Männer sogar erst mit 69,5 Jahren in Rente.
Sendebezug: Tagesschau, 19:30 Uhr