Zum Inhalt springen

Wirtschaft Sonova: Andy Rihs zieht sich aus Verwaltungsrat zurück

Der langjährige CEO und Aktionär des Hörsystem-Herstellers hat bekannt gegeben, dass er sich nicht mehr für eine Wiederwahl in den Verwaltungsrat aufstellt. Gleichzeitig hat Sonova seine Quartalszahlen veröffentlicht. Das Ergebnis ist besser als erwartet.

Gleichzeitig mit der Veröffentlichung des Jahresergebnisses der Hörgeräte-Herstellers Sonova, gibt Andy Rihs bekannt, dass er sich nicht mehr für die Wahl in den Verwaltungsrat aufstellen will – aus Altersgründen. Der 72-jährige Firmengründer war lange Jahre als CEO von Sonova (damals Phonak) tätig und hält weiterhin eine Aktienbeteiligung am Unternehmen.

Vor zwei Jahren hatte Rihs von einer Ausnahmeregelung Gebrauch gemacht, um bis 2015 und damit länger als im Organisationsreglement vorgesehen im Verwaltungsrat zu bleiben. Händlern zufolge schürt sein Abgang nun die Angst vor einem Verkauf seiner verbleibenden Aktienbeteiligung.

Händler glauben an höhere Kurse

Aktienkurs gestiegen

Box aufklappen Box zuklappen

Trotz der positiven Einschätzungen der Händler zum Kurs startete die Sonova-Aktie am Dienstagmorgen nicht wie erwartet im Plus. Jedoch konnte sie im Verlauf des Vormittags zulegen. Kurz nach 11 Uhr lag der Kurs 135.50 Franken. Zum Börsenschluss am Vortag hatte der Kurs noch bei 132.80 gelegen.

Dennoch gehen die Händler davon aus, dass die Sonova-Aktien höher in den regulären Handel starten. Das vom Weltmarktführer für Hörgeräte für das Fiskaljahr 2014/15 veröffentlichte Ergebnis liegt beim Umsatz zwar hinter den Konsensschätzungen zurück. Auf den Stufen Ebita (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände) und Reingewinn werden letztere allerdings leicht übertroffen. Auch die firmeneigenen Gesamtjahresprognosen für das Fiskaljahr 2015/16 wissen zu überzeugen.

In ersten Kommentaren aus der Analystengemeinde wird die Umsatzentwicklung als leicht enttäuschend beurteilt. Das organische Wachstum sei etwas tiefer als erwartet ausgefallen, was insbesondere für die Entwicklung bei den Hörimplantaten gelte. Jenes im angestammten Geschäft mit Hörgeräten decke sich hingegen weitestgehend mit den Erwartungen.

Sichtlich Gefallen finden die Experten an den Fortschritten bei Ebita und Reingewinn. Dank geringer als befürchteten Auswirkungen des starken Frankens und tieferen Kosten für die Forschung und Entwicklung sowie für die Administration seien die diesbezüglichen Erwartungen übertroffen worden. Auf Stufe Reingewinn habe zudem eine geringere Steuerbelastung geholfen, so heisst es.

Aktionäre erlebten Auf und Ab

Händlern zufolge durchlebten die Aktionäre von Sonova in den vergangenen Wochen ein Wechselbad der Gefühle. In diesem Zusammenhang wird auf den schwächer als erwarteten Zahlenkranz von GN Resound, gleichzeitig aber auch auf jüngst ermutigende Aussagen des Rivalen William Demant zur Nachfrage-Entwicklung in den Absatzmärkten verwiesen.

Mit Ausnahme der etwas schwächeren Umsatzentwicklung seien die Konsensschätzungen auf die zweite Jahreshälfte bezogen erfüllt worden. In Kombination mit dem überzeugenden Ausblick wird grundsätzlich mit einer positiven Marktreaktion und höheren Kursen gerechnet. Allerdings wird im gleichen Atemzug darauf hingewiesen, dass die Dividende eher enttäusche und die Angst vor einem Aktienverkauf von Andy Rihs Beteiligung umgehe.

Meistgelesene Artikel