Gleichzeitig mit der Veröffentlichung des Jahresergebnisses der Hörgeräte-Herstellers Sonova, gibt Andy Rihs bekannt, dass er sich nicht mehr für die Wahl in den Verwaltungsrat aufstellen will – aus Altersgründen. Der 72-jährige Firmengründer war lange Jahre als CEO von Sonova (damals Phonak) tätig und hält weiterhin eine Aktienbeteiligung am Unternehmen.
Vor zwei Jahren hatte Rihs von einer Ausnahmeregelung Gebrauch gemacht, um bis 2015 und damit länger als im Organisationsreglement vorgesehen im Verwaltungsrat zu bleiben. Händlern zufolge schürt sein Abgang nun die Angst vor einem Verkauf seiner verbleibenden Aktienbeteiligung.
Händler glauben an höhere Kurse
Dennoch gehen die Händler davon aus, dass die Sonova-Aktien höher in den regulären Handel starten. Das vom Weltmarktführer für Hörgeräte für das Fiskaljahr 2014/15 veröffentlichte Ergebnis liegt beim Umsatz zwar hinter den Konsensschätzungen zurück. Auf den Stufen Ebita (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände) und Reingewinn werden letztere allerdings leicht übertroffen. Auch die firmeneigenen Gesamtjahresprognosen für das Fiskaljahr 2015/16 wissen zu überzeugen.
In ersten Kommentaren aus der Analystengemeinde wird die Umsatzentwicklung als leicht enttäuschend beurteilt. Das organische Wachstum sei etwas tiefer als erwartet ausgefallen, was insbesondere für die Entwicklung bei den Hörimplantaten gelte. Jenes im angestammten Geschäft mit Hörgeräten decke sich hingegen weitestgehend mit den Erwartungen.
Sichtlich Gefallen finden die Experten an den Fortschritten bei Ebita und Reingewinn. Dank geringer als befürchteten Auswirkungen des starken Frankens und tieferen Kosten für die Forschung und Entwicklung sowie für die Administration seien die diesbezüglichen Erwartungen übertroffen worden. Auf Stufe Reingewinn habe zudem eine geringere Steuerbelastung geholfen, so heisst es.
Aktionäre erlebten Auf und Ab
Händlern zufolge durchlebten die Aktionäre von Sonova in den vergangenen Wochen ein Wechselbad der Gefühle. In diesem Zusammenhang wird auf den schwächer als erwarteten Zahlenkranz von GN Resound, gleichzeitig aber auch auf jüngst ermutigende Aussagen des Rivalen William Demant zur Nachfrage-Entwicklung in den Absatzmärkten verwiesen.
Mit Ausnahme der etwas schwächeren Umsatzentwicklung seien die Konsensschätzungen auf die zweite Jahreshälfte bezogen erfüllt worden. In Kombination mit dem überzeugenden Ausblick wird grundsätzlich mit einer positiven Marktreaktion und höheren Kursen gerechnet. Allerdings wird im gleichen Atemzug darauf hingewiesen, dass die Dividende eher enttäusche und die Angst vor einem Aktienverkauf von Andy Rihs Beteiligung umgehe.