- Die Gesundheitsausgaben steigen in den kommenden Jahren ungebremst weiter.
- Gemäss einer Prognose der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich beträgt das Wachstum im laufenden Jahr 4,1 Prozent. 2018 werden es 3,9 Prozent sein.
- Die Gesundheitsausgaben sollen ab 2018 erstmals die 10'000er-Grenze überschreiten. Gemäss KOF-Prognosen sollen sie bei durchschnittlich 10'176 Franken pro Kopf liegen.
- Die Ausgaben verschieben sich dabei immer mehr in den ambulanten Bereich.
Keine Entwarnung für die Prämienzahler: Gemäss einer Prognose der Konjunkturforschungsstelle KOF wird das Gesundheitswesen auch in den nächsten Jahren teurer: Das Kostenwachstum für das Jahr 2019 schätzt die KOF auf 4 Prozent, wie sie mitteilt.
Mehr und teurere Behandlungen
Ein Grund sind die steigenden Löhne, da das Gesundheitswesen ein personalintensiver Bereich ist. Ein weiterer ist die immer älter werdende Bevölkerung.
Gemäss der KOF-Studie dürften die Einsparungen bei den Medikamentenpreisen das Wachstum nur leicht gebremst haben. Gewachsen ist vor allem der ambulante Bereich.
Nächstes Jahr über 10'000 Franken pro Kopf
Das belastet in erster Linie die Prämienzahler.
Nächstes Jahr dürften die Kosten pro Kopf die 10'000-Franken-Marke knacken: Liegen sie 2017 voraussichtlich noch bei 9884 Franken, steigen sie 2018 auf 10'176 Franken pro Kopf.
Und 2019 überschreiten die Kosten dann die Schwelle von 90 Milliarden Franken. Das sind rund 10'500 Prämien-Franken pro Einwohner.
Sparmassnahmen wirken dennoch
Ohne Sparanstrengungen wäre der Aufschlag für die Versicherten noch happiger. Bei den Medikamentenpreisen kann der Bund jährlich rund 80 Millionen Franken sparen. Wegen der Anpassung des Ärztetarifs Tarmed müssen Spezialärzte ab 2018 rund 500 Millionen Franken sparen.
Weitere Sparmassnahmen sind geplant, aber höchst umstritten. So ist zum Beispiel seit Jahren keine Einigung darüber zu Stande gekommen, wie die Zulassung neuer Ärzte eingeschränkt werden könnte.
Bundesrat und Parlament streiten auch darüber, ob die Versicherten für Bagatellfälle vermehrt selber aufkommen sollen.